Wenn ich bereits heute in das neue Jahr blicke, dann nicht aus dem Grund des notorischen Weihnachts-Verweigers, sondern weil ich es eigentlich kaum noch erwarten kann, das neue Album ‚ {Awayland} ‚ von Villagers auf den Plattenteller legen zu dürfen. Denn ist dieses Werk einmal aufgelegt – schießen Glanz, Wut, Schmerz, Licht und Schatten nur so aus ihm heraus. Dabei erzählte Sänger und Songwriter Conor J. O’Brien erst kürzlich im exklusiven Interview mit OhFancy die eigentliche Bedeutung des Titels: “ ich wollte ein wort, das eigentlich gar nicht existiert, einen vielleicht etwas kindlichen ausdruck. ich hatte das gefühl, dieser titel passt zum gefühl der musik und zu den themen der songs, die sich mit der zeit langsam, sehr langsam ergaben. ich schrieb ihn auf, und bemerkte, dass er diese art von … wunder und die neugier auf die welt, die man in den songs spürt, gut ausdrückt. und es ist auch irgendwie das gegenteil von „homeland“. Das gefiel mir.“
Und den Anhängern wird ohne jeglichen Zweifel dieses neue Album sehr gefallen. Wir fallen hier in die philosophischen Gefilde des Conor J. O’Brien, wenn er Neugierde und Verwunderung zu seinem Erklärten Antrieb macht. Wie sein Erstlingswerk ‚ Becoming A Jackal ‚, erleben wir einmal mehr diese ungetrübte Intimität, während gegenüber eine gewaltige Emotionalität auf den Hörer wartet. Bestes Beispiel für solche heimliche Eskalationen ist der zweite Track ‚ Earthly Pleasure ‚ mit seiner ungeheuerlichen Hingabe. Es ist wahnsinnig hypnotisierend und ist man erstmal der Komposition verfallen, reißt Villagers das plötzliche Ende vor unseren Augen in kleine Streifen und offenbart dahinter eine zauberhaft filigrane Melodie. „Ich habe versucht, alles aus der Sicht eines Neugeborenen zu sehen. Stell dir vor, du wärst ein Baby. Und auf einmal könntest du sprechen. Was würdest du sagen?“ Die Worte von Conor behielten wohl auch als Baby Ihren poetischen Duktus. In ‚ Nothing Arrived ‚ heißt es etwa:
„Savanna scatters and the seabird sings / So why should we fear what travel brings? / What were we hoping to get out of this? / Some kind of momentary bliss? / I waited for Something, and Something died / So I waited for Nothing, and Nothing arrived / It’s our dearest ally, it’s our closest friend / It’s our darkest blackout, it’s our final end“ Ziemlich unter die Haut fährt Conor auch mit seiner Single ‚ The Waves ‚ und dessen kraftvolle Ausuferungen, die kurzentschlossen erbautes auflösen und die geladene Atmosphäre mit einem Knall in die Umlaufbahn katapultieren. Aber der Mann mit der ausgeprägten Introvertiertheit in seiner Stimme kann auch anders. Denn ‚ Judgement Call ‚ gleitet wundervoll harmonisch durch die treibenden Strophen, beglückt sich an den überaus hübschen Harmoniegesängen im Refrain und lässt damit auch einen überaus erfüllten Hörer zurück. Mit ‚ {Awayland} ‚ erleben wir bereits im Januar einen heißen Tipp für die besten Alben des nächsten Jahres.
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