SLOWLY, IT DAWNS ist ein Debütalbum, dessen Entstehung Jahre gedauert hat, aber die harte Arbeit von VICTORIA CANAL zahlt sich mit einer schillernden Reihe von Pop-Perlen zur Selbstermächtigung aus.
Für alle, die mit Victoria Canal’s früherer Diskografie vertraut sind – die nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP bereits 2016 umfangreich ist – könnten die Eröffnungsglocken von „June Baby“ eine kleine Überraschung sein. Während ihre jüngsten Veröffentlichungen („Elegy“ von 2022 und die EP „WELL WELL“ vom letzten Jahr) sich mit den eher introspektiven Ecken des Lebens befassten, strahlt der Eröffnungstrack ihres Debütalbums „Slowly, It Dawns“ eine sonnige Wärme aus, die unerwartet wirkt. „June Baby“ wurde gemeinsam mit Ross MacDonald von The 1975 geschrieben und erzählt die schwindelerregende Achterbahnfahrt einer Sommerromanze. Canal greift dabei offen widersprüchliche Emotionen auf, reflektiert herzrasende frühe Interaktionen („Trying my best to/Savour your compliments“) und verschwommene Verwirrung („You saw me naked/Totally freaking out“).
„California Sober“ ist noch popiger, mit einem von Kuba beeinflussten Swing und einem Text, der zeigt, dass Canal keine Angst hat, offen über Sex zu schreiben: „Hotel walls are paper thin, rip my dress, wipe your chin“, lautet eine Zeile. Tracks wie „15%“ haben eine leicht dunstige Atmosphäre, während man sich leicht vorstellen kann, wie jemand wie Billie Eilish „Cake“ covert, eine Ode an das hedonistische Leben mit dem unsterblichen Text „fuck the cake, let’s go straight to the vodka“. „Vauxhall“ demonstriert Canal’s Ehrgeiz, indem es sich im Laufe von dreieinhalb Minuten von einem intimen kleinen Folk-Stück zu einer großen, ausgewachsenen Stadionhymne entwickelt. Die zweite Hälfte zeigt eine „selbstbewusstere“ Victoria Canal in einer anderen, etwas weniger chaotischen Welt.
„How Can I Be A Person?“ sind 165 Sekunden gleichmütige Herrlichkeit, die angenehm auf der Idee der Erinnerung mit wenigen Worten dahintreiben, bevor der meditative Sound von „Totally Fucking Fine“ erklingt, der einen expliziten Titel mit einem sanften Mittelteil verbindet. Der abschließende Track „Swan Song“ wird von einem Drang zur Kommunikation getrieben und seine gedämpfte Intimität dient als Mikrokosmos des gesamten Albums. „Slowly, It Dawns“ ist am Ende ein Debütalbum, das die Breite und Tiefe ihrer Fähigkeiten in den Vordergrund stellt. Es wird von Victoria Canal’s lyrischem Flair erhellt – aufschlussreich, oft schmerzhaft ehrlich, macht sie den äußerst persönlichen Sound universell und lädt uns mit offenen Armen in ihre Welt ein.
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