TOKYO POLICE CLUB
Champ

KLANGSTART: Juni 2010


Müsste ein Satz reichen, um die neue Platte von Tokyo Police Club zu beschreiben, würde er vermutlich so lauten: Das zweite Werk, der aus Newmarket stammenden Indie Rock Gruppe, trägt insgesamt weniger Unschuld in sich und dafür mehr rüstigen und schrulligen Charme. Doch natürlich bedeutet das keine einschneidende Veränderung gegenüber der Vorgängerplatte. Auch ‚ Champ ‚ zeichnet ähnliche Konturen in den weichen Boden, spielt dabei mit seinen extravaganten Steinen und lässt nicht selten diese in einer schwarzen Rauchwolke explodieren. Zudem finden sich heisere Chöre und skurrile Fahrten durch verschiedene Abdriftungen, gepaart mit einer kindlichen Aufrichtigkeit, die wohl auch als kostbares Juwel bezeichnet werden darf.

Tokyo Police Club beginnen mit zwei jugendlichen Superlativen: ‚ Favourite Food ‚ und ‚ Favourite Colour ‚ zeigen, wie man die Jugend in vollen Zügen genießen kann – oder hätte können. Ebenfalls ‚ Breakneck Speed ‚ erzeugt eine leichte Vorstellung dessen, was Sänger David Monk wohl in das Jahrbuch seiner Schule schrieb, als er sich kurz darauf selbst wieder daran erinnert: „I remember when our voices used to sound the same/ Now we just translate,“ summt er, später geht es über Umwege weiter, „super fun at the movies drunk and young“. Auf ‚ Boots Of Danger (Wait Up) plädiert er dagegen mit den Worten, „I’m on your side so introduce me to your friends“. ‚ Gone ‚ bleibt dagegen eine gemütliche Geradeausfahrt im Synth-Rock und stellt sich dabei überraschend vielseitig an.

Lockere und fröhliche Gitarren erwarten uns im Stück ‚ Big Difference ‚ und mit ‚ Frankenstein ‚ endet schlussendlich das zweite Werk ‚ Champ ‚ mit viel Klitzer und einem breiten Lächeln. Zwar findet sich kein ‚ Your English Is Good ‚ in den elf Songs wieder, doch die Qualität im Gesamten konnte gesteigert werden – auch weil die eigenen Stärken kontinuierlich ausgespielt wurden. Und so zählen Tokyo Police Club mit ‚ Champ ‚ bereits in Ihren jungen Jahren zu den vorzeitigen, nostalgischen Indie-Rock Empörlinge, die aber mit Sicherheit in Zukunft weitere Facetten Ihres Schaffens offenbaren werden.

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