The Kabeedies – Rumpus

Indie Rock, VÖ: November 2009

Norwich liegt im Osten Englands und war bis zum 11. Jahrhundert die zweitgrößte Stadt nach London und eine der wichtigsten Orte im gesamten Vereinigten Königreich. Diese tragende Rolle spielt die Stadt im heutigen Jahrhundert zwar nicht mehr, doch verstecken sich hinter den unzähligen Häuser-Fassaden eine Menge großartiger Bands, die mit der Talentschmiede in London ohne sichtbare Mühe mithalten können. Darunter zählen Violet Violet ebenso, wie The Brownies und natürlich The Kabeedies. Und wie so oft im Leben, erhielten auch wir den ersten hörbaren Eindruck über die MySpace Seite der Band und entdeckten bereits nach wenigen Sekunden herrlich unbekümmerte Melodien auf einer unbeschwerten und farbenfrohen Spielwiese. Das Album erschien auf NRONE Records Mitte November 2009 und feiert nun ein knappes Jahr später seine Premiere auch hierzulande in Deutschland.

Zusammengefunden haben sich die Kabeedies noch zu Schulzeiten im Jahr 2006. Bereits zwei Jahre darauf erschienen Ihre beiden Singles ‚ Lovers Ought To ‚ und ‚ Treasure Hunting ‚ mit wahrlich positiven Erfolgen. Beide Tracks finden sich auch auf Ihrer jetzigen Debütplatte ‚ Rumpus ‚ wieder und begrüßen den Hörer mit offenen Armen und einer fröhlichen Mischung aus Rockability-Elementen, hüpfenden Gitarren, drei singenden Menschen an den Mikrophonen, Ska, Salsa und nicht zu vergessen sei bei dieser wahnwitzigen Mischung, der stets durchbrechende Turbo-Pop der Kabeedies. Evan, Fab, Katie und Rory lassen auf Ihrer üppigen Trackliste nichts anbrennen, brennen nur so vor kreativen Ideen und besprühten mit Ihrer damaligen Single ‚ Treasure Hunting ‚ noch eine handvoll Euphorie in die Strophen. Im Jahr 2009 folgte mit der nächsten Single ‚ Little Brains ‚ dann auch der internationale Durchbruch und ein Auftritt zum Dockville Festival in Hamburg.

Mit diesem Song bringen die Kabeedies auch Ihr gesamtes Potential mit ein – und das fast am Ende Ihrer Debütplatte. Doch sollte es nur ein weiterer Indiz für Ihre natürlich Lockerheit sein, die sich tatsächlich zu keinem Zeitpunkt auf ‚ Rumpus ‚ in den Hintergrund drängen will. Das Quartett aus Norwich begeistert ebenfalls sehr in ‚ Comic Splendor ‚ mit seinen hyperaktiven Gitarren-Riffs und den springenden Drums, ‚ Petits Filous ‚ mit einem ansteckenden Refrain, in‘ We Make Our Own Adventures ‚ ist es die ansteckende Entschlossenheit und in ‚ Apple ‚ die dichtgedrängten Rhythmen, die einen an kalten Tagen definitiv nicht alleine lassen werden. ‚ Sideburns ‚ ist knackig kurz und umstandslos auf den Punkt gebracht, während uns ‚ Petroleum Jelly ‚ das erste Mal einen Blick auf die ruhige Seite der Kabeedies gewährt. In ‚ Palindromes ‚ kehren die Engländer jedoch schnell zu alten Tugenden zurück und versuchen den Hörer in knappen zwei Minuten um den Verstand zu spielen.

Es sollte schlussendlich ein geglücktes Unterfangen werden. Insgesamt ist der eigene Kopf in ständiger Bewegung und in Clubs dürfte sich die Tanzfläche an einer beständigen Auslastung erfreuen. Mit ‚ King Canute ‚ beginnt dann der phänomenale Schlussakt, der mit der höchst ambitionierten Single ‚ Jitterbug ‚ sein würdiges Ende findet. The Kabeedies, so deutlich muss es gesagt werden, machen auf Ihrem Debüt ‚ Rumpus ‚ alles richtig und nichts verkehrt. Selbst die umfangreiche Trackliste konnte an dieser Tatsache nichts ändern und so wollen wir nur noch den Rat weitergeben, sich diese phantastische Band bei einem Ihrer kommenden Livekonzerte in Deutschland unbedingt einmal live anzusehen. Ein glückliches und sorgenfreies Bauchgefühl sei nach dem Konzert jedem Besucher garantiert.

7.1