THE BIG MOON
Walking Like We Do

KLANGPROFIL: hoffnungsvoll LABEL: Fiction Records KLANGSTART: Januar 2020

Mit ihrem Album WALKING LIKE WE DO wagt THE BIG MOON den Sprung in die 80er inspirierten Klänge und thematisiert soziale Ungleichheit mit lyrischer Tiefe und musikalischer Neuausrichtung.

Das eröffnende Stück „It’s Easy Then“ auf dem zweiten Album „Walking Like We Do“ ist lyrisch, thematisch und klanglich expansiv und berührt soziale Ungleichheit und Frustration in dem aktuellen politischen und gesellschaftlichen Klima. In „Dog Eat Dog“, inspiriert durch das Feuer im Grenfell Tower, beklagt Sängerin Jules die Ungerechtigkeit: “Around here, they say it’s dog eat dog but / it’s more like pigeon eating like fried chicken on the street”. Musikalisch wird man bemerkt haben, dass The Big Moon ihre Signature-Gitarren gegen Keyboards und einen Sound getauscht haben, der mehr von den 80ern inspiriert ist. The Big Moon suchen die Herausforderung und zeigen mit der klanglichen Neuausrichtung, dass sie keine Angst haben, die eigene Komfortzone zu verlasen und sich als Musiker, Songwriter und als Mensch neu zu definieren.

 

The Big Moon sind eine von Natur aus altmodische Besetzung aus Schlagzeug, Bass, Gitarren und Keyboards, die live auf der Bühne mit harmonischem Gesang begeistern und dabei keine Computer nutzen. Der Sinn für gemeinsame Werte spiegelt sich in dem subtil abgestimmten Look der Gruppe, die langen Haaren und der lässigen Indie-Kleidung, wider. Ihre Videos haben einen verrückten Charme, sie verkörpern eine starke Zusammengehörigkeit und tragen es wie einen Schatz in sich. Was sie ebenso besonders auszeichnet, ist das Talent der Songwriterin, Sängerin und Gitarristin Juliette Jackson, einer witzigen Texterin mit melodischem Schwung und einer gesprächigen, lockeren Ausdrucksweise. Sie bleibt sehr im Zentrum ihres zweiten Albums, aber ihr Schreiben hat sich vertieft, während sich die Palette der Band erweitert hat.

“I never saw the tide coming, I only saw the waves,”singt sie über ein unvorhergesehenes Auseinanderbrechen in „Waves“, einem wunderbar strukturierten Song, der Jackson’s Selbsttäuschungen widerspiegelt. Sie trauert um ihre Freunde im bittersüßen Barcelona, ​​die wegziehen, erfolgreich werden und ein erwachsenes Leben führen: “I may be present, but I’m not all here.” Jackson ist einfühlsam und temperamentvoll, als sie über ihre Befürchtungen singt, zurückgelassen zu werden. Während sich ihr Debüt auf Romantik und soziale Sitten konzentrierte, widmet sich „Walking Like We Do“ der Generationsangst in apokalyptischen Zeiten, wenn auch mit einer Leichtigkeit, die den Geist des Optimismus bewahrt. Das Ergebnis mag letztlich etwas seltsam und unmodern sein, aber eines der großen Vergnügen von „Walking Like We Do“ ist, dass es einfach nur von The Big Moon gemacht werden konnte.

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Vier Frauen in weißer Kleidung stehen in einer blühenden Landschaft mit Bergen im Hintergrund.

The Big Moon – Walking Like We Do

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Zwischen politischen Untertönen und persönlichen Geschichten entfaltet sich ein Klangbild, das trotz Schwere immer wieder Auftrieb findet. „It’s Easy Then“ öffnet mit klarer Stimme und weitem Raum, während „Dog Eat Dog“ den Blick auf Ungerechtigkeit richtet, ohne in Resignation zu verfallen. „Waves“ trägt bittersüße Abschiede in sich, doch selbst hier bleibt die Musik luftig, getragen von hellen Keyboards und rhythmischer Leichtigkeit. The Big Moon nutzen ihre Neuausrichtung hin zu 80er-Texturen, um Schatten zu beleuchten, statt sich in ihnen zu verlieren. Dieses Album spürt die Angst der Gegenwart, lässt aber immer wieder Licht durchscheinen – wie ein Versprechen, dass Gemeinschaft und Veränderung möglich bleiben.
hoffnungsvoll