Thao With The Get Down Stay Down – We Brave Bee Stings And All

FolkIndie RockPop, VÖ: Januar 2008

Viele, und darunter fallen auch wir, werden Thao durch Ihren Hit ‚ Bag Of Hammers ‚ kennen bzw. Sie damit in Verbindung bringen können. Glückwunsch. Wer die äußerst sympathische Frau aus San Francisco jedoch durch einen anderen Song, oder durch die frühere Zeit her kennt, der möge sich nun erheben: Der bildlich gesprochene Applaus möge niemals wieder enden. Doch sind wir mal ehrlich, wirklich ins Rampenlicht hat sich Thao Nguyen samt Ihrer Hintergrund Band Get Down Stay Down vor dieser Zeit nun wirklich nicht gespielt. Und dazu zählen das Debüt ‚ Like The Linen ‚ aus dem Jahr 2005 und die Daytrotter Sessions im folgenden Jahr, die exklusiv auf dem Label Kill Rock Stars erscheinen. Doch zumindest die wussten bereits vor einigen Jahren um das Talent von Thao Nguyen und Ihrem Kollegen Willis Thompson, der übrigens als einziger auch bei den Gigs mit auf der Bühne steht. „As sharp as I sing, it still soothes you, doesn’t it? Like a lick of ice cream?“ singt Thao auf Ihrem Debüt ‚ We Brave Bee Stings And All ‚ und ob der Titel nun vorsätzlich gewählt wurde oder nicht, er beschreibt in jedem Fall Ihren Sound perfekt.

Nguyen’s rauchige Stimme und die Art wie Sie summt, kläfft und die einzelnen Wörter wie einen Kaugummi in die Länge zieht, erinnern an Cat Power, Fiona Apple und Sinéad O’Connor. Doch wer Sie nun ausschließlich mit diesen Künstlern vergleichen würde wäre entsetzlich naiv und furchtbar oberflächlich. Zeigt die junge Sängerin doch so viel mehr, singt in gefärbten Indie Folk-Pop Melodien mit spitzbübigen Anekdoten die wie maßgeschneidert erscheinen, die Sonne zum Greifen nahe an die Erde ziehen und ein vollkommen eigenständiges Gebiet des Indie-Folks ergründen. Besonders in dieser retrospektiven Zeit des Jahres, fühlt sich diese Sicht der Dinge besonders frisch und von Bedeutung an. Nguyen hat neben den lyrischen Weisheiten auch ein feines Gespür für die kleinen und am Rande stattfindenden Details, die das Fundament eines jungen Erwachsenen bilden könnten, eine Romanvorlage mit einer akustischen Gitarre in der Hand und volkstümlichen Gedanken im Kopf.

Und dennoch, so weit der Blick über die blühende Landschaft auch streichen mag, so schön die einzelnen Eindrücke auch mit dem Betrachter flirten, wie in ‚ Feet Asleep ‚ oder ‚ Swimming Pools ‚ rücken die Blicke immer wieder zu dem bezaubernsten Stück des Albums zurück: ‚ Bag Of Hammers ‚ mit seiner fröhlichen Gitarre, dem weichen Beat-Boxing und dem stampfenden Fuß Rhythmus über beruhigende Klänge. Doch wie immer projiziert die Realität eine andere Sicht auf das Geschehen unter uns: „“And as sharp as I sing/ As sharp as I sting / It still soothes you doesn’t it/ Like the lick of ice cream“. Das Album ist nachdenklich, aber nie schwermütig und beschäftigt sich sowieso lieber mit einer melodischen Poesie von Anfang bis Ende Ihres Debüts.

7.2