HEAVEN :X: HELL von SUM 41 ist wahrlich ein Schmelztiegel der aus ihrer Karriere herausgesuchten Klanglandschaften und ein passendes letztes Hurra für eine Band, die sich ihren Platz in der Geschichte schon vor langer Zeit gesichert hat.
Nach fast drei Jahrzehnten in der Szene verabschiedeten sich Sum 41 auf die einzige Art und Weise, wie sie es wirklich konnten: die Verschmelzung ihrer Punk- und Metal-Extreme auf dem ausgedehnten Doppelalbum „Heaven :x: Hell“. All diese Jahre der stilistischen Entwicklung treffen auf dieser 20-Song-Sammlung aufeinander, die (natürlich) gleichmäßig in die Pop-Punk-Heaven-Seite und die Metal-lastige Hell-Seite aufgeteilt ist. Die Mischung aus Billy Talent, Green Day und blink-182 ist Standard-Hymnen-Pop-Punk, konzipiert für Pogo-Bops, Fist-Pumping und leichtes Moshing, alles mit dem akrobatischen Gesang von Deryck Whibley.
Um es vorwegzunehmen: Es gibt eine offensichtliche Voraussetzung, um diese beiden Platten zu schätzen – denn wenn man Sum 41 (oder Pop-Punk überhaupt) noch nie genossen hat, wird „Heaven :x: Hell“ absolut nichts daran ändern. Es ist eine Siegesrunde, keine Weiterentwicklung. Aber – wenn man mit dem Pop-Punk der 2000er Jahre aufgewachsen ist und/oder ihn mit all seinen ansteckenden Hooks und albernen Whoah-Ohs schätzt, dann wird man eine tolle Zeit und eine Reise in die Vergangenheit erleben.
Aus den Eröffnungsnoten von „Waiting on a Twist of Fate“ – und der Art und Weise, wie Deryck Whibley während der Strophen schreit – sollte klar sein, dass es sich dabei nicht um eine weitere vorhersehbare Anstrengung handeln wird. Die Energie und Intensität ist sofort wieder da, wie seit buchstäblich Jahrzehnten nicht mehr, und die abwechselnden druckvollen Refrains und Riff-geladenen Strophen strömen wie eine Flutwelle der Nostalgie über unsere Ohren.
Die überaus eingängigen Refrains zu „Landmines“ und „Dopamine“ stehen auf Augenhöhe mit allen klassischen Ohrwürmern von Sum 41, und das noch bevor man überhaupt die größte Hymne beider Scheiben erreicht – den herzlichen, stadionfüllenden, mitsingenden Refrain von „Radio Silence“. Die Hölle ist – offensichtlich und verständlicherweise – die dunklere Hälfte des Albums, und das wird durch ihr bösartiges, dramatisches Cover von „Paint It Black“ von den Rolling Stones und den finsteren, bedrohlichen Abschluss „How The End Begins“ untermauert.
Letzteres ist eindeutig ein wissender, selbstbewusster Titel, aber es ist auch eine wirklich nachdrückliche Aussage in Bezug auf das Lied selbst. Es wird Zweifler und Hasser geben, aber „Heaven :x: Hell“ zeigt Sum 41 auf dem Höhepunkt und ist ohne den geringsten Zweifel ein herzlicher Abschied an die Fans, ein überaus großzügiges Geschenk, um ihnen für all ihre jahrelange Hingabe zu danken.
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