“What would I write about if I don’t fear the fear inside my bones?” Diese Frage stellt sich SIV JAKOBSEN auf Ihrem neuen Album A TEMPORARY SOOTHING.
Es fasst das übergeordnete Thema des Albums zusammen: Jakobsen’s Sorge, dass es für sie unmöglich ist, großartige Musik zu erschaffen, wenn sie keine Probleme hat. Bei „Fear the Fear“ zwingt sie sich in eine negative Denkweise, um sich inspirieren zu lassen: “I place upon my chest / A rigid heaviness / So I may moan about it’s weight”. Doch im Verlauf des Albums ist klar, dass die Singer-Songwriterin mehr zu bieten hat, als nur ihre Traurigkeit. Die sanften und beruhigenden Folk-Songs der in Oslo lebenden Siv Jakobsen fungieren auf Ihrem zweiten Album „A Temporary Soothing“ – genau wie der Titel schon sagt – als Sicherheitsdecke, um während dieser wolkenlosen Sonntagabende oder den auftürmenden Sommergewittern Schutz zu bieten.
Jakobsen ist immer noch an den melancholischen und süßen Gesang des 2017er Album „The Nordic Mellow“ und der 2015er Debüt-EP „The Lingering“ gebunden, lässt jedoch jede Frustration und Wut hinter sich, die in ihren vorherigen Melodien auftauchten, und entscheidet sich stattdessen für eine bittersüße Geschichte über Angst und Einsamkeit mit Elementen aus einer zerbrochenen Beziehung. Als emotionaler Beichtstuhl berührt Jakobsen’s neueste Veröffentlichung all ihre Ängste und Misserfolge aus den tiefsten Winkeln ihres Geistes.
Wie die flackernde Flamme einer Kerze geht die Platte von sanft und kontrolliert zu kühn und rauchig, je nach Wind. „Fight or Flight“ zum Beispiel ist nordischer Folk in Perfektion. Es ist leicht, luftig und teilweise eisig, während es sich gemütlich anfühlt. „Shine“ und die Single „Island“ sind weitere hervorragende Beispiele für diese akustische Folk-Rock-Stimmung. Sie alle haben das Potenzial, große Hits zu werden. Dann gibt es die Songs, die sich gleichzeitig hoffnungsvoll und wehmütig anfühlen. Während sich „Anywhere Else“ allmählich zu einem Crescendo entwickelt, hauchen klappernde Percussion dem Track Leben ein.

„Only Life“ hat eine ähnliche Stimmung, während „I Call it Love“ die Achterbahn, auf der wir uns befinden, mit Zuversicht und Endgültigkeit gleichermaßen abzuschließen scheint. „A Temporary Soothing“ wurde lange erwartet, aber die dreijährige Pause hat sich ausgezahlt. Jakobsen hat sich sowohl textlich als auch klanglich weiterentwickelt und präsentiert uns auf „A Temporary Soothing“ die oberste Stufe der Folk-getränkten Musik.
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