Sanft wird im eröffnenden Stück ‚ The Last Song Is A Love Song ‚ an der Gitarre gezupft, dazu ein zartes Glockenspiel, feine Streicher-Arrangements, ein dezenter Bass und der samtweiche Gesang von Markus Perttula, der die anfänglichen Zeilen, „All the incidents/ That were to be so you could be you/ Against all the odds/ From the big band/ From your mother’sarms to here and now“, in das nächtliche Schwarz der tiefhängenden Nacht trägt und dabei den eigenen Atem zum Stocken bringt. Dieses Stück ist eine verträumt-melancholische Streicheleinheit und eine tänzelnde melodieinfizierte Hymne. ‚ The End Of The World 1964 ‚ handelt über die Zerstörung, „All we build will cumble down to ground/ All you had will dry into grey dust“, und den Neubeginn: „The white traces from the orbit – Silent, glorious/ On a clear July night/ A new star is born.“ Aus musikalischer Sicht erwartet uns hier ein bombastisches Stück im Barock-Gewand, begleitet durch orchestralische Arrangements und einer sehnsüchtigen Stimme voller Eindringlichkeit. Sans Parade wissen auch im weiteren Verlauf zu überzeugen, zu faszinieren und klangliche Experimente geschickt in so manch losgelöste Strophe zu verflechten.
Klaviergeklimper und Geigen-Arrangements nach verstörendem Einstieg im Song ‚ A Ballet In The Sea ‚ verschmelzen hier zu einem nachhallenden Erlebnis, während es ‚ In A Coastal Town ‚ dann doch zu sehr auf eine gezielte Heulorgie anlegt und diesen misslichen Effekt auslöst, an dem ansonsten die Sans Parade mit schmalen Schritten vorbei schlittert. Der Hang zu tränenden Augen wirkt zuweilen anstrengend auf das eigene Gemüt und so ist man wahrlich erfreut darüber, mit ‚ A Liking Song ‚ wieder unnachgiebigen Boden unter den eigenen Füßen zu spüren, dazu ein klarer Takt und eine feste Stimme. Dieser Track wird seine Wirkung tun und die Platte zu einem vernünftigen Maß zurückführen. ‚ On The Sunniest Sunday ‚ ist den Erwartungen nach alles andere als ein aufbauender Track, „You left us, you left on the sunniest sunday morning“, er blickt dabei auf tief bestürzte Gitarrenläufe, die gegen Ende eine unheilvolle und monströse Lautstärke erreichen.
Das selbst betitelte Album von Sans Parade bedient sich zwar im Songwriting manchmal an bekannten Rezepturen, wie beispielsweise im vorletzten Stück: „This is one of those mornings/ You wish you never woke up/ She is one of those darlings/ Who can never stop“, doch bleiben es unbedeutende Randerscheinungen einer ansonsten großartigen Platte voller tiefgreifender Emotionen und ehrlicher Traurigkeit. „Hey tearful people…“ Eine Therapie an Tagen, in denen die unweigerliche Verarbeitung vergangener Tragödien als äußerst hilfreich empfunden und angenommen werden sollte.
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