RICO NASTY sprengt mit ihrem neuen Album „LETHAL“ alle Erwartungen und mixt Trap-Rock, Hyperpop und Emo-Rap zu einem ungezähmten Soundtagebuch über Mutterschaft und Wut.
Rico Nasty ist keine, die Kompromisse eingeht. Und „LETHAL“? Das ist kein Album – das ist ein Befreiungsschlag. Nach Jahren als SoundCloud-Sprinterin, Emo-Rap-Königin und Trap-Legende setzt Rico auf diesem 15-Track-Monster alles auf eine Karte. Kein Glam, keine Cartoon-Wigs mehr – nur noch Rasierklingen-Vibes und Stimme auf Anschlag. Straight outta DMV, fueled by Rage und Fueled by Ramen.
Schon der eröffnende Track „WHO WANT IT“ knallt wie ’ne Keilerei auf dem Pausenhof. Die Drums? Live. Die Gitarren? Metallisch. Der Vibe? Ruff. Danach schlägt „TEETHSUCKER (Yea3x)“ ein wie Piercingnadeln ins Cover-Gesicht: dreckig, laut, mit ’ner Zeile wie „Pop out like a titty“ – pure Rico-Energie, die in dein Genick boxt. In „ON THE LOW“ lässt sie zum ersten Mal durchblicken, dass da mehr ist als Punchlines – Verletzlichkeit trifft Autotune, ein Love-Song mit Stahlkanten.
Aber „LETHAL“ ist mehr als Soundwechsel – es ist Rico gegen Rico. Trap-Lavigne gegen Tacobella. Auf „EAT ME!“ kontert sie männliche Dominanz mit feministischer Dominanz: „He wanna fuck on a MILF – I am the MILF.“ Und plötzlich switcht der Beat. Sie flippt komplett, schreit sich aus der Isolation. Das ist keine Maske mehr – das ist Rebellion. Der Mittelteil brettert: „SMOKE BREAK“ klingt wie ein Moshpit im Nebel, „SON OF A GUN“ bläst düstere Synths wie Weihrauch durch ’ne Kathedrale der Wut.
Und dann: „CRASH“. Rico wird melodisch. Blink-182-Geist trifft Baby-Mama-Weisheit. Zum Finale kommt „SMILE“ – ein sanftes Wiegenlied für ihren Sohn. Zwischen Trap-Beats schimmert Fürsorge. Doch „LETHAL“ ist nicht rund. Manchmal klingt’s wie Shuffle auf Acid. Songs wie „PINK“ wirken wie Hyperpop-Karikaturen. Trotzdem – es fühlt sich an wie Rico pur. Zerrissen, roh, unzensiert.
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