Nachdem Louise Macphail und Kristin McFadden – alias PRIMA QUEEN – nun schon fast ein Jahrzehnt lang beste Freundinnen sind, überrascht es kaum, dass sie ein so greifbar zartes und intimes Debütalbum veröffentlichten.
Die Bandmitglieder Louise Macphail und Kristin McFadden lernten sich während eines Musikprogramms in London kennen und gründeten ihre Band aus der Ferne, da die eine in London und die andere in Chicago lebte. Sie machten Musik über Zoom, bevor es üblich war, über Zoom Musik zu machen. Und doch scheint diese Distanz sie einander näher gebracht zu haben als die meisten anderen Bands, die derzeit Musik veröffentlichen. Beim Hören von „The Prize“ erlebt man einiges. Die Instrumentierung ist fantastisch, mit einer Bandbreite an Musikstilen, die durchgehend ausgelotet werden, und einigen Tracks mit umwerfender Gitarrenarbeit. Man erlebt außerdem großartiges Storytelling und ein einzigartiges lyrisches Talent. Das Überwältigendste an diesem Album ist jedoch die Verbindung, die sich zwischen den beiden Sängerinnen zu entwickeln scheint.
Louise Macphail und Kristin McFadden betonen ihre emotionale Chemie und ihre magische Verbindung – sie betonen das Selbstwertgefühl zwischen Beziehungen und bestätigen, dass man der Gewinner ist und es verdient, an sich selbst zu glauben. Es fühlt sich an, als würde es das ganze Album zusammenhalten – emotional und erhebend kommt es daher, nachdem man nach „Click Bait“ und „Mexico“ (über eine vergangene Beziehung, die zur Beerdigung der Hauptfiguren führt) direkt in einen reinen Indie-Kracher hineingestoßen wird, der den Ton für das kommende Album angibt. Insbesondere „Mexico“ markiert eine deutliche Abkehr von der Live-Version. Die Band bietet etwas Neues, das dennoch den Geist des Originals einfängt.
Moderne Beziehungen haben sich in vielerlei Hinsicht verändert und weiterentwickelt, und Prima Queen’s Debütalbum stürzt sich gekonnt kopfüber in diese Sphäre. Elf Tracks knüpfen an ihre kreativen Anfänge an und macht sie zu einer der aufregendsten neuen Bands Großbritanniens – unverhohlener Old-School-Indie mit Ähnlichkeiten zu The Big Moon und The Last Dinner Party. Im weiteren Verlauf der Tracklist, die im selbstbewussten „Sunshine Song“ und dem eher deprimierenden „More Credit“ gipfelt, wird deutlich, dass, ähnlich wie die Wendungen romantischer Schwierigkeiten und Beziehungsenden, nichts geradlinig verläuft. Doch das ist nicht unbedingt ein unerwünschtes Merkmal des Albums.
Ohne klare Auflösung oder einen Moment der Katharsis finden Prima Queen auf diesem Album voller anhaltendem Herzschmerz und ungelöstem Groll ihre Rolle als absolut verständliche Stimme in einer Welt, die von den flüchtigen, oft verzerrten Erzählungen von Liebe und Verlust in den Massenmedien geprägt ist. Für ein Debüt erfüllt „The Prize“ genau die Erwartungen: Es präsentiert das Duo in einem authentisch liebenswerten Licht und lässt einen gespannt auf das Jahr blicken, das für sie den großen Durchbruch verspricht.
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