Pintandwefall – Hong Kong, Baby

Indie Rock, VÖ: Januar 2009

Vier böse dreinblickende Mädchen starren auf dem Cover zu uns herüber und präsentieren zugleich das Markenzeichen von Pintandwefall: Die pechschwarzen Augenmasken. Erst nach dem Öffnen erblickt man die wahren Gesichter hinter der finnischen Band Crazy Pint, Cute Pint, Dumb Pint and Tough Pint. Doch spätestens nach dem letzten Release Ihrer Debütplatte ‚ Wow! What Was That, Baby? ‚, hat sich die Frage nach der Standhaftigkeit von selbst klären können. Der Bandname ist also nicht Programm und so dürfen auch die neuen Fans von Pintandwefall sich einmal kräftig die Augen reiben, wenn die vier jungen Mädels die Instrumente und Mikrophone in die Hände nehmen (nicht zu vergessen die Verstärker auf maximale Lautstärke drehen) und die hemmungslose Party durch Garage Rock, Punk und dem unüberschaubaren Chaos, wenn vier Stimmen gleichzeitig durch unsere Trommelfelle donnern, mit einem lauten Aufschrei beginnen. ‚ Bird Of The Birds ‚ zeigt umstandslos die gesamte Lässigkeit von Pintandwefall.

Alles sitzt an den richtigen Stelle, die Ärsche wackeln sexy durch die heimischen Wände und überhaupt möchte man bereits nach dem zweiten Song ‚ Beef Rice ‚ diese mit einem kräftigen Schlag zum Einsturz bringen. Im Gleichschritt wälzen sich die Trommeln durch ‚ Angus ‚ und nicht durch unglückliche Umstände erinnern die Strophen an den Song ‚ 300 M.P.H. Torrential Outpour Blues ‚ der White Stripes. Immerhin gehören Pintandwefall laut eigenem Ermessen zu den größten Jack White Fans auf diesem Planeten. Highlight auf ‚ Hong Kong, Baby ‚ ist ‚ Zombie ‚ mit seinen schrammeligen Gitarren, die einen unerträglichen Hitze-Nachmittag in Vergessenheit geraten lassen. Man will einfach nur aufstehen, gemeinsam mit den unerträglich coolen Riffs die Decke zur Explosion treiben und auf den Trümmern den nächsten Kracher ‚ Jail ‚ anstimmen.

Mit einer Tröte bewaffnet übernehmen wir den Part in der Mitte und bewegen uns ruckartig im nächsten Stück ‚ Okto ‚ zu den wuchtigen Schlägen des Schlagzeugs. Eingängig und fast schon brav begegnet uns ‚ The Everlasting Difficulty Of Important Choices ‚ und lässt wohl trotzdem keinen Fuß ruhig auf seinen Platz stehen. Man bleibt einfach selbst, wie die vier Mädels auch, in ständiger Bewegung und findet einen Moment der Ruhe erst gegen Ende mit den Songs ‚ Hero Sound ‚, ‚ Sad Song ‚ und ‚ Where Did You Go ‚. Pintandwefall verstehen beide Seiten des Lebens und weil die abschließenden Minuten so herrlich beruhigend waren, schieben Sie mit ‚ Sarra ‚ noch ein wunderschönes a cappella Stück hinterher. Ja nach diesen stürmischen Minuten tut es gut, die Augen fallen langsam, die Erschöpfung macht sich mehr als spürbar in unserem Körper breit und wir genießen endlich die Momente der Entspannung. Als letztes darf noch festgehalten werden, das mit dieser Platte alles gesagt wurde, Pintandwefall haben beachtliches geleistet und zeigen, wozu vier junge Frauen im Stande sind zu leisten.

7.4