Peggy Sue – Fossils And Other Phantoms

Folk, VÖ: April 2010

Eine beschwingende Süßlichkeit durchkreuzt unsere Blicke, Strömungen treiben uns in andere Richtungen, Sirenen schreien Ihre Wut und Agitationen in die Welt und trotzdem wollen Sie schlussendlich nicht die Männer ins Verderben locken. Nein Sie zeigen uns die zerstörten Herzen in einem schleichenden Vergessen der einstigen blühenden Innenstadt. Übrig geblieben sind „Fossils And Other Phantoms“ und heuchlerische Freundschaften in einem Kampf aus Melancholie und schwindelnde Wirbelstürme aus Akkordeon, sowie scharfen und bissigen Pecussions. Für letzteres ist Show-Drummer Olly Joyce verantwortlich. Doch was mit diesen Worten gemeint ist, erklärt eigentlich am Besten der Opener ‚ Long Division Blues ‚ mit zweilagigem Gesang, scheppernden Fellen und wippenden Melodien. Peggy Sue bestehen zudem aus den beiden Mädels Rosa Rex und Katy Klaw. Zusammen standen Sie bereits als Vorgruppe von Kate Nash, Mumford & Sons und den Maccabees auf der Bühne. Und nach langen Monaten der Vorbereitung war es schließlich Zeit für das Debütwerk ‚ Fossils And Other Phantoms ‚ auf Wichita Records.

‚ Yo Mama ‚ ist eine schaukelnde Seefahrt mit einem verträumten Akkordeon, einer weinenden akustischen Gitarre und lyrischen Spitzeleien. Diese liebenswerten Melodien haben Peggy Sue zum einen dem Produzenten für raue Töne Steve Ansell der Blood Red Shoes und Ben Lovett von Mumford & Sons zu verdanken, aber auch durch den festen Schlagzeuger Olly Joyce. Alles zusammen verleiht den zwölf Songs ein robustes und lineares Gefühl, welches nun mit neuer Kraft durch trübe Gewässer paddelt, auf der ewig währenden Suche nach der verlorenen Liebe von einst. ‚ Fossils And Other Phantoms ‚ ist bereits ab der Hälfte ein verführerisches Werk, getragen von Emotionen und aufgekrempelten Ärmeln durch harte Arbeit und ehrliche Worte. Wunderschön gestalten sich auch die Minuten in ‚ Green Grow The Rushes ‚. Einzig die akustische Gitarre ist Wegweiser und Führer zugleich. Leitet uns mit einer beruhigenden Hand, während es selbst durch innerliche Zerissenheit das baldige Ende finden wird.

Zwiespältig ist die Welt von Peggy Sue geworden, Hochebenen aus Herzschmerz türmen sich im Laufe der Minuten zu immer höheren Ungetümen auf, Einfamilienhäuser in West London sind bereits lange vor Ihrem natürlichen Tod in sich zusammengefallen und zeigen den Beweis: Einsamkeit kann den Lebenswillen frühzeitig auspusten. ‚ Fossils And Other Phantoms ‚ ist dementsprechend ein rauer Untergrund in zarten Farben, mit Charme und Authentizität. Es bleibt ein Album mit vielen Widersprüchen, vielen Fragen und wenig Antworten – oder aber auch die ewig währende Suche nach der verlorenen Liebe.

8.1