Nine Black Alps – Candy For The Clowns

Indie RockRock, VÖ: Mai 2014

Die Nine Black Alps sind zurück und setzen mit ‚ Novokaine ‚ einen vorzüglichen Track an die erste Stelle. ‚ Novokaine ‚ wurde ursprünglich zum zehnten Jahrestag der Band im letzten Jahr aufgenommen und stürmt jetzt mit bedrohlichen Dual-Gitarren und Frontmann Sam Forrest in kriegerischer Form über den verminten Klangteppich. Der Track fühlt sich ungeheuerlich straff an, provitiert dabei von aufpolierten Rhythmen und dennoch genügt der anfallende Abrieb, um ‚ Novokaine ‚ irgendwo zwischen Grunge und Pop-Punk einzuordnen. Mit ordentlich Schmutz geht es dann auch weiter: ‚ Blackout ‚ versprüht fesselnde Coolness, intelligent die Arrangements, die wie ein Moloch unvergessliche Riffs in die Gehörgänge zimmern und dabei von einem beständig wiederholenden Chor begleitet werden, „here comes the blackout, baby”.

Danach werden die Nine Black Alps in der zweiten Single ‚ Supermarket Clothes ‚ melodischer, überlassen dem hämmernden Schlagzeug die Taktführung und greifen erst wieder in ‚ Patti ‚ ein. ‚ Patti ‚ ist ein donnernder Song, der von einer mächtigen Rhythmusgruppe kontrolliert wird und mit seiner imposanten Bassline rasende Angriffe lostretet. Mit einem Nicken denken wir dabei an ‚ In Utero ‚. Die Nine Black Alps leisten bis hierhin großartiges und werden in ‚ Something Else ‚ sogar noch eine deutliche Spur härter und aggressiver. Mit schierer Dringlichkeit heizt der Track ungeschminkt dem Höhepunkt der Platte entgegen. “Nine Black Alps exist” heißt es auf Ihrer Facebook-Seite und die Botschaft ist klar: Ja, hier sind wir immer noch. Diese etwas lapidare Einstellung festigt sich nur dann in der zweiten Albumhälfte auch beim Hörer.

Die Luft scheint raus. Die Dinge wirken eintönig, es fehlt der letzte Pfiff. Trotzdem bleibt ‚ Candy for the Clowns ‚ eine befriedigende Platte, die mit starker Stimme und festen Songstrukturen vorangetrieben wird. Klar waren die benötigten Werkzeuge und Rohstoffe für solche Musik schon lange hier, auch die Blaupause hat sich kaum in den letzten zwanzig Jahren verändert, aber dennoch bringen die Nine Black Alps eine gewisse Frische in das angestaubte Gerne und wissen damit letzten Endes durchaus zu unterhalten.

7.1