Die Musik von Night Works bewegt sich im Bereich R&B und in Teilen auch im atmophärischen Electro-Pop. An sich eine bekömmliche Mischung, deren innerliche Verdauung bereits vor den Ohren beginnt und als sanfte Kost in kultureller Ausgeglichenheit weiter in die Gehörgänge wandert. ‚ Urban Heat Island ‚ bietet zwar in den ersten Songs sanfte Schwierigkeiten, die Gewöhnung an die scheinbar unspektakulären und kaum wandelbaren Melodien ermüden, doch spätestens mit dem dritten Stück ‚ Lifeline ‚ ist Gabriel Stebbing in seinem Element und zerschneidet mit den Synthies die pechschwarze Nacht. Groteske Eingängigkeit, die mit kleinen Füßen auf der Tanzfläche tippelt und zu einem gleichmäßigen Takt in das nächste Stück ‚ Nathaniel ‚ hüpft. ‚ I Tried So Hard ‚ ist dann allerdings neben seinem wundervoll simplen Refrain, „I tried so hard not to lose it/ I tried so hard not to care”, zugleich ein schrecklich zerbrechliches Stück, welches mit dem traurig geloopten Klavier mehr als nur einsturzgefährdet erscheint.
Ein langsam abbrennendes ‚ The Eveningtime ‚ und ‚ Share The Weather ‚ sind zuversichtliche Pop-Hits, die eine ansonsten enstpannte Angelegenheit ordentlich durcheinander wirbeln. Night Works kreiert hier Geschichten und erzählt selbst über deren Entstehung: „I finding yourself in a foreign city, and meeting characters who are desperate to tell you stories – people who have played high stakes and gambled it all away” Und irgendwann im weiteren Verlauf erleuchtet plötzlich auch das eröffnende Stück ‚ Boys Born In Confident Times ‚ bittersüß in seiner erblühten Pracht und singt: „Being raised in a confident home, we only had to say the word, and our future was there in the friends that we made, and the sound of the music we heard” Mit ‚ Long Forgotten Boy ‚ folgt die nächste Single und zugleich auch der Track auf dem Album, welcher die griffigsten Kanten bietet. Geschickte Hakenschläge hinterlassen in der eingehüllten Dunkelheit ergreifende Resonanzen und beschwören im Hörer ein eisiges Pop-Gefühl. ‚ Arp ‚ kann man als abschließendes Stück akzeptieren – muss aber nicht.
Man hätte sich hier wohl noch einen deutlicheren Schlusspunkt gewünscht. Trotzdem bleibt das Album wahrlich interessant und spannend und Stelling hat sich damit selbst einen vielversprechenden Start in die angehende Solo-Karriere gelegt. Über ‚ Urban Heat Island ‚ erzählte er noch über, “lots of secrets and lots of clues…I want people to enjoy it enough to want to find out more”. Es sollte bis zum nächsten Album für genügend Beschäftigung sorgen.
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