Der Großteil des Schreibens von NAIMA BOCK’s zweitem Album BELOW A MASSIVE DARK LAND war eine einsame Angelegenheit.
Naima Bock’s fantastisches Debütalbum „Giant Palm“ entstand, nachdem sie die Londoner Band Goat Girl verlassen und beinahe die Musik ganz aufgegeben hatte. Ihr zweites Album war fast wie ein Neuanfang, da sie sich von Joel Burton trennte, der ihr Hauptkollaborateur und Arrangeur bei Giant Palm war. „After me and Joel stopped working together it was an impossibility to even fathom doing arrangements myself, but then I started learning violin“, sagt sie. „Playing it isn’t easy but writing melodies on it is. I think I needed it, to be able to feel proud of something. Like, that’s me! That feels good.“
Sie sollte stolz auf „Below a Massive Dark Land“ sein, eine weitere fesselnde Platte, die ihre einzigartigen Fähigkeiten in Melodie und Arrangement sowie ihre immer ausdrucksstarke Stimme in den Vordergrund stellt. Das Ergebnis ist eine eigenwillige, selbstbewusst klingende Herangehensweise an das Musikmachen, die dem Begriff des Genres ins Gesicht zu lachen scheint. Die Art und Weise, wie der Eröffnungstrack „Gentle“ mühelos durch seine verschiedenen Stile wandert – verschiedene Instrumente aufruft und über Bord wirft, Melodien und Stimmungen durcheinandermischt – wirkt sowohl fröhlich als auch leicht rasend.
Als ob Bock gleichzeitig eine musikalische Identität findet und die Probleme der persönlichen Identität widerspiegelt, mit denen wir alle in unserer zersplitterten Welt der sozialen Medien und Spotify-Playlists immer häufiger konfrontiert sind. Auf der ersten Single „Kaley“ scheint sie sich für einen großen, klaren, weit aufgerissenen Sound voller großer Bläser und knackiger Gitarren zu entscheiden, dann fällt alles in einem Moment unerwarteter emotionaler Schwere ab, bevor die Instrumente wieder einsetzen, dichter und solider als je zuvor. Bock bringt die Paradoxien der Liebe in „Further Away“ in den Mittelpunkt und bemerkt „But loving is easier than that/When I’m further away“ über den stacheligen Tönen einer Bouzouki, die sie in Griechenland gekauft hat.
„Takes One“ ist noch pointierter und verwebt Bitterkeit, Verwüstung und Hoffnung nach einer Trennung ebenso geschickt, wie die Harmonien, die sie umgeben, ihre Isolation veranschaulichen. Tatsächlich sind einige der kraftvollsten Momente des Albums die einsamsten; „My Sweet Body“ und „Star“ sind so persönlich, dass es sich anfühlt, als würde man heimlich an der Türe stehen und lauschen. Weit entfernt von einem glatten Versuch, Bock’s Musik einem breiteren Publikum schmackhafter zu machen, ist „Below a Massive Dark Land“ ruheloser und selbstbewusster als „Giant Palm“. Es ist ein aktives, mitreißendes Album einer Künstlerin, deren Reisen ihr letztendlich mehr Wissen über sich selbst gebracht haben.
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