7.0
MICHELLE WILLIAMS
Als ehemaliges Mitglied von Destiny’s Child mangelt es MICHELLE WILLIAMS nicht an Glaubwürdigkeit im zeitgenössischen R&B, was ihrem dritten Album UNEXPECTED einen bemerkenswerten Schub verleiht.
Michelle Williams schloss sich im Jahr 2000 der berühmten R&B-Gruppe Destiny’s Child an, nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen zwei der ursprünglichen Mitglieder (LaTavia und LeToya) mit den übrigen Bandkolleginnen und dem Manager der Gruppe gekommen war, der auch Beyoncé’s Vater und gesetzlicher Vormund von Kelly Rowland war. LeToya und LaTavia verließen die Gruppe mitten in der Promotion für das zweite Album von Destiny’s Child, als sie in den USA in den Verkaufscharts triumphierten. Farrah Franklin und Michelle Williams wurden ausgewählt und traten überraschend im Video zur dritten Single „Say My Name“ auf.
Nach dem Erfolg von „Survivor“, dem dritten Album von Destiny’s Child, legte die Gruppe eine Pause ein, in der ihre Mitglieder ihre Solokarrieren begannen und Michelle Williams als erste ein Album veröffentlichte. Nachdem sich Destiny’s Child endgültig aufgelöst hatten, konzentrierten sich die drei Mitglieder der Gruppe auf ihre musikalischen Solokarrieren und Michelle, die als Solokünstlerin am wenigsten Erfolg hatte, beschloss, in ihrer Musik eine radikale Wendung zu nehmen. Nun erscheint mit „Unexpected“ ihr drittes Soloalbum, das hauptsächlich von Jim Jonsin und Rico Love produziert wurde.
„Unexpected“ lässt den Gospel ihrer beiden vorherigen Alben hinter sich und übernimmt Pop/R&B als Hauptstil. Obwohl die Produktionsqualität zweifellos extrem hoch ist, wird der Fokus der Texte jeden, der nach eben dieser Gospel-Inspiration sucht, sehr enttäuschen. Das jugendliche weibliche Publikum scheint wieder einmal die Zielgruppe zu sein, und es wurden viele digitale Tricks eingesetzt, um Michelle dabei zu helfen, jünger zu klingen. In Bezug auf eine Solo-Leistung von Destiny’s Child hat Michelle jedoch Beyoncé’s andere Backgroundsängerin übertroffen, indem sie tatsächlich ein denkwürdiges Projekt geschaffen hat, auch wenn man es ein paar Mal anhören muss, um es zu begreifen.
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