Maxïmo Park – Quicken The Heart

PopRock, VÖ: Mai 2009

Nach dem kostenlosen Download der ersten Single ‚ Wraithlike ‚ konnte man sich ja bereits einen kleinen Überblick der neuen Platte ‚ Quicken The Heart ‚ verschaffen. Die Sounds von Maximo Park springen auch diesmal aus der breiten Masse heraus und bleiben gleichzeitig unverändert im eigenen Stil. Die Single macht es vor und steht auch den anderen Veröffentlichungen vergangener Tage in nichts nach. Gefährlich stürmen die Riffs nach Vorne, zucken nervös und halten sich dennoch spielend in der Erfolgsspur. Mit ähnlichem großen Erfolg können derzeit nicht viele englische Bands prahlen. Die Futureheads scheiterten ein wenig an der zweiten Platte, ähnlich Art Brut und die Kaiser Chiefs haben sich im Oktober letzten Jahres gänzlich aus dem englischen Rock Olymp verabschiedet. Unausgereifte Songs und ein Mittelmaß regierten die letzte Platte der Kaiser Chiefs. Eine Talfahrt die das nordenglische Quintett um Sänger Paul Smith nicht miterleben muss. Qualität und dominierende Melodien standen auch diesmal im Mittelpunkt des Geschehens.

Zwar schrauben Maximo Park die Ungestümtheit eines ‚ A Certain Trigger ‚ auf ein Minimum herab und folgen dem Trend der letzten Platte ‚ Our Earthly Pleasure ‚, doch die Dynamik ist weiterhin ungebrochen. Damals, im Jahr 2001 wollte die Band aus Sheffield eigentlich blitzsauberen Post-Punk unter die Leute schmettern. Aber wie wir mittlerweile sehr genau wissen, wurde daraus ja nichts. Zu groß das musikalische Spektrum und zu verschiedenen die Einflüsse der einzelnen Bandmitglieder. Das Debüt hat davon definitiv profitieren können und im Grunde auch alles was danach kam, eingeschlossen ‚ Quicken The Heart ‚. Womit wir nun bei den negativen Dingen der neuen Platte angekommen sind. War es damals noch eine Revolution, als uns ‚ A Certain Trigger ‚ die Beats in den Arsch presste und die aufgereihten Gitarrenriffs in sekundenschnelle abgefeuert wurden, sieht die Sache vier Jahre später nicht mehr ganz so beeindruckend aus.

Nüchtern betrachtet ist Ihnen zwar die Vielfalt in den Songs nicht abhanden gekommen, aber es passiert eben auch nichts abenteuerlich neues. Einzig ‚ A Cloud Of Mystery ‚ traut sich neue Herausforderungen zu und besticht zudem mit fantasievollen Keyboard- und Piano-Klängen. Sicherlich ist ‚ Quicken The Heart ‚ damit kein durchschnittliches Album, aber es zeichnet sich ein leichter Abwärtstrend an, den es mit der nächsten Platte unbedingt zu stoppen gilt. Ansonsten bieten uns Maximo Park immer noch achtbar hohe Qualität und ausgelassene Fröhlichkeit in den Songs, sowie einen erfinderischen und wortgewandten Paul Smith in gewohnt zynischer Haltung: „You’re looking so pleased with yourself / I’m gonna come over there and wipe that smile from your face.“

6.6