
MARISSA NADLER
MARISSA NADLER verwandelt mit NEW RADIATIONS zarte Folk-Balladen in kosmische Traumsequenzen zwischen Verlust, Flucht und schwebender Intimität.
Seit über zwanzig Jahren zieht Marissa Nadler Hörerinnen und Hörer in ihre Zwischenwelten, getragen von einer Stimme, die so zerbrechlich wirkt wie Glas und doch eine Gravitation besitzt, die niemanden unberührt lässt. Auf ihrem zehnten Album „New Radiations“ zeigt sich diese Kraft in voller Blüte: Hier werden Geschichten von Abschied, Erinnerung und metaphysischen Reisen nicht nur erzählt, sondern in ganze Klangräume eingewoben. Bereits der Opener „It Hits Harder“ entfaltet sich wie ein filmisches Panorama, in dem die Sängerin in einem Cessna über Berge fliegt, Stürmen trotzt und erkennt: „It hits harder from up here, babe.“ Dieses Bild eines erhöhten Blickwinkels zieht sich wie ein Leitmotiv durch das Album.
Das Cover zeigt Nadler in Schwarzweiß, im Schattenwurf einer bröckelnden Wand. Sie wirkt zugleich entrückt und verwurzelt, eine Figur zwischen Lichtflecken und dunklen Umrissen. Diese Bildsprache greift die Songs auf, die oft wie aus einer brüchigen Erinnerung strahlen. „Bad Dreams Summertime“ klingt, als hätte David Lynch selbst eine nächtliche Filmszene vertont, während „You Called Her Camellia“ mit unerwarteter Slide-Gitarre die Brücke schlägt zwischen traditioneller Nadler-Melancholie und Indie-Referenzen. Die titelgebende Komposition „New Radiations“ mutiert von Country-Tonfolgen über folkige Verzerrungen bis zu psychedelischem Rauschen – ein Paradebeispiel für Nadler’s Fähigkeit, Genres zu durchkreuzen, ohne ihre Handschrift zu verlieren.
Besonders eindringlich sind die späteren Stücke: „Weightless Above The Water“ lässt die Stimme über sphärische Synthies schweben, „To Be The Moon King“ evoziert Sehnsucht nach Flucht in den Kosmos, und „Sad Satellite“ verabschiedet sich wie ein Signal, das noch lange nachhallt. Produziert von Nadler selbst, abgemischt von Randall Dunn und mit Arrangements ihres langjährigen Mitstreiters Milky Burgess, zeigt dieses Album, dass sie keine neuen Erden betreten muss, weil ihre Musik längst über dem Irdischen schwebt. „New Radiations“ ist weniger Sammlung von Songs als vielmehr eine Reise in Zeit, Raum und inneres Erleben – ein Werk, das Schmerz in Schönheit verwandelt und die Hörerinnen und Hörer atemlos zurücklässt.
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