KEN POMEROY
Christmas Lights in April

GENRE: Folk / Contemporary Folk LABEL: Horton Records KLANGSTART: Dezember 2021


Wie KEN POMEROY auf CHRISTMAS LIGHTS IN ARPIL die kindliche Unschuld verliert, zwischen pedal steel, offenen Geständnissen und der Erkenntnis, dass manche Lichter nie ganz verlöschen.

Manche Alben hören sich an, als hätte jemand in einem Feld aus Wildblumen seine Gedanken auf Papier gelegt – „Christmas Lights in April“ ist genau so ein Werk. Ken Pomeroy, kaum 19 Jahre alt und doch mit dem Blick einer alten Seele, erzählt hier nicht von den üblichen Country-Klischees, sondern von dem, was dazwischen liegt: von zaghaften Lieben, von Selbstzweifeln, von kleinen Gesten, die lange nachhallen.

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Das Album beginnt mit „Joan“ – ein Lied wie ein verblasstes Foto. Die Zeile „Flowers grow and then they wither away, just like I knew we would“ trägt den Schmerz einer Erkenntnis, die eigentlich zu früh kommt. Und vielleicht ist genau das Pomeroy’s Stärke: Sie ist jung, aber sie verschweigt nichts. In „Magnolia“ wird’s fast lullabyartig – eine Umarmung in Songform, leicht wie Baumwolle. Dazwischen steht „Truth“, das mit seiner Pedal Steel und der resignierten Zeile „what kills you makes you stronger – but I know that’s not the truth“das alte Sprichwort ins Wanken bringt.

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Das Zentrum des Albums? Ganz klar: „Flannel Cowboy“. Es ist roh, es ist schmerzhaft ehrlich, und es ist ein Bekenntnis: „I broke you like a mirror into pieces“. Hier wird Pomeroy zur Chronistin einer Liebe, die mehr Schatten als Licht kannte – und doch bittet sie um ein „gemeinsames Einschlafen in der Sonne“. Am Ende steht der Titeltrack, „Christmas Lights in April“. Ein Bild, das hängen bleibt. Wie Dekoration, die zu lange geblieben ist – oder wie Gefühle, die nicht weichen wollen. 

„Your sweater is hanging in my closet… you’re a ghost that haunts a house that isn’t yours.” Das ist kein Teenie-Kitsch, das ist ein seufzender Rückblick auf das, was nicht mehr ist, aber irgendwie doch da bleibt. Mit „Christmas Lights in April“ zeigt Ken Pomeroy, dass Verletzlichkeit eine Stärke ist. Ihre Stimme ist klar wie Bergluft, ihre Songs sind wie Fußabdrücke im Morgentau – flüchtig, aber deutlich. Dieses Album klingt wie das Tagebuch einer jungen Frau, die nicht mehr träumt, sondern beginnt, sich selbst zu verstehen. Und genau deshalb ist es so stark.

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Ken Pomeroy kniet im Wildblumenfeld, Blick verträumt – wie aus einem alten Fotoalbum gerissen, voller Farbe und Verletzlichkeit.

Ken Pomeroy – Christmas Lights in April

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