KATE TEMPEST
Everybody Down

GENRE: HipHop / Electronic, Downtempo KLANGSTART: Mai 2014


Poetin, Spoken-Word Künstlerin, Autorin und Musikerin. Mit ‚ Everybody Down ‚ erschien am Freitag ihr Debütalbum, ein Rap-Hybrid der seine ganz eigene Geschichte erzählt und viel anzubieten hat. “One of the brightest British talents around”, adelte erst kürzlich der Guardian die 27-jährige und man kann dieser Zeile nur nickend die eigene Bestätigung aussprechen.‘ Everybody Down ‚ ist eine komplizierte Geschichte von miteinander verbundenen Charakteren, für deren charakterliche Ausarbeitung Kate fast ein Jahr benötigte. Nicht selten macht sich die Rapperin diese Figuren zu eigen, schlüpft in die Körper und erkundet die eigenen polarisierenden Ansichten aus dem Blickfeld anderer. Permanent fühlbar ist auf Seiten des Hörers eine gewisse Wut bei Tempest, aber auch Frustration die Unruhe stiften und Massen manipulieren könnte.

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Doch glücklicherweise nutzt Tempest Ihre Kräfte für das Gute. Musikalisch erhält jede Geschichte liebevoll arrangierte Instrumentierungen verpasst, inspiriert durch Wu-Tang Clan, gemeinsame Auftritte mit dem häufig als Referenz genannten Scroobius Pip und beheimatet zwischen den britischen Stimmen Wiley, Roots Manuva und Speech Debelle, hat Tempest hier ohne Zweifel die eigenen Zähne kräftig im Rap verankert. ‚ Lonely Daze ‚ ist eine Dancehall-Meditation, ‚ The Beigeness ‚ spielt mit schweren Gitarren-Riffs, hallenden Drums und fusselnden Bassläufen, ‚ A Hammer ‚ verwischt die Grenzen zwischen Spoken-Word-Künstlern und Rappern – aber egal woran man glauben mag: dieser Track ist in seiner Ausführung äußert beeindruckend ausgefallen.

So wie dieses Merkmal öfters auftaucht, so entdeckt man auch gelegentlich die zwei wiederkehrenden Charaktere namens Harry und Ron. Nun, die offensichtliche Verbindungen zu der legendären Kinderserie ist mehr als wahrscheinlich mit Absicht gewählt, den spitzen Erschütterungen Ihrer Erzählungen tut dies allerdings keinen Abbruch. Schlussendlich muss einem ‚ Everybody Down ‚ nicht gefallen. Das Debüt ist aggressiv, klingt wie die Crack-rauchende Mutation eines Jamie T Albums und erfordert definitiv mehr als nur passives zuhören. ‚ Everybody Down ‚ will kompromisslos verstanden werden, es benötigt die richtige Einstellung, eine anknüpfende Denkweise und den Respekt gegenüber Ihrer lyrischen Fingerfertigkeit und Schreibfähigkeiten. Für mich eines der Platten des Jahres 2014.

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