JAMAICA
No Problem

GENRE: Rock / Pop, Pop Rock KLANGSTART: Juli 2010


Man stelle sich vor, die beste Freundin oder der beste Freund sitzt eine Wand getrennt von uns und es herrscht wieder einmal Funkstille. Warum? Es war eine der unzähligen und sinnlosen Streitereien über Kleinigkeiten, die es im Grunde nicht wert sind, überhaupt erwähnt zu werden. Doch wie soll man sich in solchen Momenten verhalten? Ein allgemeines Rezept, um Freundschaften mit sinnlosen Dingen wie diesen zu unterbinden, wurde leider noch nicht erfunden. Aber vielleicht funktioniert es über einen kleinen Umweg: Man nehme sich eine halbe Stunde Zeit, lässt den letzten Streit im Magen ertrinken und drehe dann auf dem mobilen Gerät deiner Wahl ‚ I Think I Like U 2 ‚ von Jamaica in schnelle Rotationen. Und wer hätte es gedacht! Die Sache funktioniert. Man schöpft neuen Optimismus, besinnt sich auf die Gemeinsamkeiten und schönen Erinnerungen, die einen überhaupt erst in diese Gefühlslage versetzt haben. Und sind die Wogen geglättet, darf in vertrauter Gemeinsamkeit dem nächsten Stück ‚ Short And Entertaining ‚ gelauscht werden.

Ebenfalls eine verträumte, fröhliche und trotzdem energievolle Nummer, die mit dem zusätzlichen Einsatz der Synthies alle Eigenschaften für den Sommer erfüllen sollte. Aber bei der ganzen Gefühlsduselei wurde beinahe der preschende Opener ‚ Cross The Fader ‚ übersehen, denn auch hier glänzen einprägsame Refrains und melodische Hooks das Geschehen. Überhaupt ist ‚ No Problem ‚ ein unwiderstehliches Pop Album geworden, obwohl eigentlich nur zwei Songs auch diese entscheidenden Zutaten mitbringen. Im ansprechenden Rockgewand begegnet uns gegen Ende ‚ By The Numbers ‚ und mit einem Seitenblick auf die restlichen Tracks, finden wir im Grunde nichts Neues mehr. ‚ No Problem ‚ bietet daneben noch so manch schlimmen Exzess aus der 1980er Jahre Soft-Rock-Pop Zeit und konzentriert sich dann lieber wieder auf seine wahren Reize: Nämlich auf die spürbare Begeisterung, die Sänger und Gitarrist Antoine Hilaire in die Songs (wie die Luft zum Atmen) einfließen läst.

Auch besticht die Platte durch eine perfekte Produktion von Justice’s Xavier de Rosnay und Daft Punk’s Soundtechniker Peter Franco. Jeder Song ist knackig, die Gitarren-Solis überzeugen und sämtliche Töne glitzern und schimmern durch farbenfrohe Melodien hindurch. Die Franzosen erfinden damit das Rad nicht neu, aber sie begeistern und versüßen uns mit Ihrer Platte noch ein wenig die letzten warmen Sommertage in diesem Jahr.

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