JADE BIRD
Who Wants to Talk About Love?

KLANGPROFIL: aufgewühlt LABEL: Glassnote Records KLANGSTART: Juli 2025


JADE BIRD zeigt mit ihrem Album WHO WANTS TO TALK ABOUT LOVE? eine kompromisslose Abrechnung mit alten Bindungen und transformiert Herzschmerz in hookgeladenen Indie-Pop mit Americana-Glanz.

Es gibt Albumtitel, die eine Geschichte erzählen, bevor man den ersten Ton gehört hat. „Who Wants to Talk About Love?“ ist so einer. Jade Bird steht auf dem Cover vor einem riesigen, sonnengebleichten Billboard, die Worte darüber: verwischt, erschöpft, fast wie ihre eigene Vergangenheit. Die Pose? Herausfordernd. Der Blick? Unversöhnlich. Und genau da beginnt dieses Album – nicht bei der Liebe selbst, sondern bei ihrer Verweigerung, bei der Entblätterung der eigenen Wunden.

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Jade Bird, inzwischen von Austin nach Los Angeles gezogen, hat sich mit diesem Album endgültig von den sanften Americana-Wurzeln ihrer frühen Karriere emanzipiert. Der Bruch mit ihrem langjährigen Partner zieht sich durch jede Note, jeden Songtitel, jede Textzeile. Im eröffnenden Track „Stick Around“ singt sie mit zerbrechlicher Stimme über das Scheitern einer Bindung – nur von Gitarre begleitet, bevor das Arrangement aufbricht wie ein innerer Sturm.

Der Titeltrack „Who Wants“ lebt von seiner ironischen Bitterkeit. Wenn sie singt: „Who wants to talk about love when it all goes wrong?“, klingt das wie ein Echo aus ihrer Kindheit – denn ursprünglich schrieb sie den Song über die Trennung ihrer Eltern. Jahre später wurde der Text zur Parabel ihrer eigenen Verluste. Und trotzdem ist da kein Selbstmitleid. Nur Ehrlichkeit. „Dreams“ wiederum ist die schimmernde, fast euphorische Kehrseite des Herzschmerzes – eine Art Tanz auf der Klippe, musikalisch wuchtig produziert von Greg Kurstin. 

Der Song beginnt mit einem Bild, das sich wie ein Splitscreen mit dem Cover ergänzt: Ein Billboard in der Hitze L.A.s, darauf „This is what dreams are made of“. Doch Jade weiß, dass das nur die Oberfläche ist. Darunter brodelt es. In ihren Worten: „Being so in love, you can only break their heart.“ Das Album changiert geschickt zwischen ruhigen Country-Momenten („How to Be Happy“), Indie-Rock-Peaks („Glad You Did“) und hymnischen Pop-Ausbrüchen („Save Your Tears“). 

Stets getragen von einer Stimme, die bricht und brennt, ohne sich je selbst zu verlieren. Die Texte sind kurz, präzise, manchmal brutal direkt – als wolle Bird verhindern, dass noch ein unnötiges Wort zu viel gesagt wird. Wer am Ende bei „Wish You Well“ angekommen ist, wird merken: Das hier ist kein Abschluss. Es ist ein Dokument emotionaler Arbeit, zwischen Wut, Vergebung und Erkenntnis. Jade Bird fragt nicht mehr, ob jemand über Liebe sprechen will. Sie tut es einfach – auf ihre ganz eigene besondere Art.

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Jade Bird steht vor einem verblassten Billboard mit der Aufschrift „Who Wants to Talk About Love“, der Himmel ist wolkenlos blau, ihr Blick ernst und selbstbewusst.

Jade Bird – Who Wants to Talk About Love?

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Dieses Album klingt wie ein einziger Knotenpunkt emotionaler Spannungen. Zwischen Trennungsschmerz, kindlicher Prägung und Neuanfang verarbeitet Jade Bird aufgewühlt, aber nicht ziellos ihre Vergangenheit. Tracks wie „Who Wants“ und „Dreams“ zeigen eine Mischung aus Wut, Trauer und dem Willen, endlich gehört zu werden. Die Kompositionen schwanken zwischen leisen Geständnissen und eruptiven Momenten. Man spürt die innere Zerrissenheit der Künstlerin – sie will raus aus dem alten Muster, aber die Narben brennen noch. Dieses Album ist ein akustischer Vulkanausbruch auf dem Weg zur Selbstbefreiung.
aufgewühlt