ISOBEL CAMPBELL
There Is No Other…

KLANGPROFIL: verträumt LABEL: Cooking Vinyl KLANGSTART: Februar 2020

Für ISOBEL CAMPBELL liegen die Antworten in der Musik und im Geist.

„It felt like I’d retired or was in prison“, sagte Isobel Campbell über die letzten Jahre, in denen sie auf die Rechte an ihrem Album warten musste, da ihre Plattenfirma schloss und erst kürzlich ein neuer Vertrag mit Cooking Vinyl zu Stande kam. „But if you’re lucky to live long enough, there are always going to be peaks and troughs.“ So lange die Wartezeit auf „There is No Other…“ andauerte, so gelungen ist diese Platte nun mit ihrem schimmernden Indie Folk und den zittrigen Synths geworden. Auf ihrem ersten Soloalbum seit 14 Jahren schwelgt die frühere Sängerin von Belle And Sebastian in einer sanften psychedelischen Fantasie Kaliforniens, die mit Gospel-Gesang und einem Tom Petty-Cover unterlegt ist.

Apple Music – Cookies nötig.

Campbell’s akustisch gebettetes, funkelndes „There Is No Other…“ sagt nicht, wo sie sich gerade befindet, sondern es werden verspätete Erklärungen darüber veröffentlicht, die nach der Auflösung der Partnerschaft mit Lanegan im Jahr 2013 zutage traten. „The Heart of it All“ trällert im schicken Folkgewand vor sich hin, während „Rainbow“ von Bossa Nova stammt. Insgesamt ist der Effekt von Nick Drake mit Bobbie Gentry verschmolzen. Ausnahmen sind eine elektronisch-artige Version von Tom Petty’s „Runnin ‚Down a Dream“ und Momente, in denen Aretha Franklin in voller Länge auf „Hey World“ heult.

Ansonsten ist die Atmosphäre wehmütig, mit Campbell’s enger, intimer Stimme, die mit Hammond-Orgel, Streichern, Vibraphon und der einen oder anderen Oboe verwoben ist. So geschmackvoll das auch ist, die Songs verweilen nicht. Viele basieren auf wiederholt angepassten kurzen Melodien oder Gitarrenlinien. In „Ant Life“ und „Rainbow“ deutet die sehr abgeschnittene Phrasierung der akustischen Gitarre darauf hin, dass es sich eher um einen Loop als um ein Echtzeitspiel handelt. Letztendlich ist „There Is No Other“ meist ein sanftes Meisterwerk, aber gelegentlich zu absichtlich, um bereits jetzt wieder nach Hause zu zurückzukehren.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Buntes, psychedelisches Porträt von Isobel Campbell mit Regenbogen und floralen Elementen.

Isobel Campbell – There Is No Other…

Jetzt bei JPC kaufen Jetzt bei Amazon kaufen



Wie ein schillerndes Kaleidoskop aus Folk und Psychedelia entfaltet sich dieses Album in sanften Strömungen. Die fragile Stimme von Isobel Campbell schwebt über Akustikgitarren, Orgeln und Streichern, als wäre sie eine Botschaft aus einer anderen Zeit, zwischen Sonnenuntergang und Morgengrauen. „Rainbow“ flimmert mit Bossa-Nova-Leichtigkeit, während „The Heart of it All“ beinahe schwerelos wirkt, als würde es in einen farbigen Himmel entgleiten. Selbst die Coverversion von „Runnin’ Down a Dream“ wird in diesen traumhaften Schleier eingewoben. Alles scheint von einem hauchdünnen Nebel überzogen, der keine harten Konturen kennt und sich unaufhörlich in imaginären Räumen fortsetzt.
verträumt