HOWLER
America Give Up

KLANGSTART: Januar 2012


Gute Laune Rock-Pop-Rock’n’Roll Musik hätte ich persönlich selbst im Januar ganz gut gebrauchen können. Howler präsentierten dort nämlich eine Debütplatte, deren prägnante und energische Art mich antrieben, in diesen Augenblicken mit einem wippenden Kopf darüber zu schreiben. ‚ America Give Up ‚ kugelt mit herrlicher Heiterkeit über holprige Hügel, über Stock und Stein, während dazu rotzige, laute und kindlich schreiende Melodien uns in den Arsch treten. 35 Minuten Spielzeit werden durch das wunderbar sporadische ‚ Beach Sluts ‚ eröffnet. Die Riffs erinnern an The Drums, die Handclaps gibt es kostenlos dazu. Der Auftakt bringt wirklich alles mit – nur keine Zurückhaltung. Alleine ‚ Back To The Grave ‚ ist das Geld wert: Ein Song voller prahlerischer Großspurigkeit. Die Dandy Warhols lassen grüßen und ‚ This One’s Different ‚ glänzt durch musikalische Lässigkeit.

Ich meine fast zu behaupten, dass nur die frühen Strokes ein Stückchen besser diese ansteckende Tanzbarkeit vermitteln konnten. Aber es mag mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sein. ‚ America ‚ überrascht mit den besten Gitarren-Riffs auf der Platte und ‚ Too Much Blood ‚ ist dann die erste besinnliche Nummer der Howler. Sofern man hier überhaupt von Besinnlichkeit schreiben darf. Doch es ergibt musikalischen Sinn, denn die Band aus Minneapolis steht auf zwei Dinge: klare, einfache Instrumentierung, klar strukturierte Musik. Es mag unter Umständen nicht jeden überzeugen, aber wer mit dem windgepeitschten Gesang nichts anfangen, die Heiterkeit auf dem Album doof findet und sowieso lieber die Strokes hört, der soll bleiben wo er ist. In ‚ America Give Up ‚ wird kein Ton zu viel oder zu wenig gespielt, die Mischung passt, die Texte keineswegs nur platte Erzählungen, „You think we’re Bonnie and Clyde / But both of them fucking died.“

Nein man darf darüber auch lachen. Howler nehmen sich selbst nicht so ernst, sind mehr an unserem eigenen Spaß interessiert und finden den Rock’n’Roll als die beste Medizin gegen dunkle und miese Wintertage. Und eines sei noch geschrieben: ‚ America Give Up ‚ funktioniert auch ganz wunderbar an sehr sonnigen Tagen im März!

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