Fallen Trees – Dysto Fuzz

CountryFolkRock, VÖ: Januar 2013

Sie singen „Killing The Groove“ und setzen die Worte sogleich auch in vielen Ihrer neuen Songs in die Tat um. Die Fallen Trees versuchen am Rock der 60er und 70er Jahre, schielen zu den großen Bands dieser Ära und doch führen die eigenen Anstrengungen größtenteils am Ziel vorbei. ‚ See Me On The Dance Floor ‚ und das bereits angesprochene ‚ Killing The Groove ‚ wälzen sich viel zu umständlich durch die Strophen, klingen zu gewollt in den Refrains, wenn sich die Stimme mit besonderer Inbrunst in die Melodien wirft und so muss man als Hörer bis zum dritten Stück ‚ Echoes Of My Lovely Pride ‚ verharren, denn dort zeigen die Fallen Trees dann endlich wie klassische Classic-Rock-Momente, druckvolle Basslinien und herrliche Klänge aus dem Banjo unablässig und äußerst nachhhaltig die eigenen Gehörgänge bearbeiten.

Ein Track der im Gedächtnis bleiben wird. ‚ The Safety Plan ‚ treibt ebenfalls mit löblicher Eigenständigkeit durch ein panoramatisches Gesamtbild aus organischen und elektronisch verstärkten Sounds. 150 Stunden experimentierte die Band im Studio und dabei herausgekommen sind unter anderem auch einige musikalische Passagen, die wie im Stück ‚ When You Got That Mask On ‚ auch wunderbar als Show-Musik durchgehen würden. Treibende Rhythmen und eine klare Linie münden in einem feierlichen Gestus. ‚ Terrified ‚ gefällt mit herrlich dahinzwirbelnden Gitarrenläufen im Hintergrund und die erste gelungene Ballade auf der Platte findet sich dann gegen Ende in ‚ Kick It In The Face ‚ wieder.

Eine allgemeine Schwere legt sich auf unsere Glieder und man spürt so langsam eine versöhnliche Annäherung an die Fallen Trees. Insgesamt kann zwar die Idee, Folk-infizierten 60er/70er Jahre Rock unter Einsatz diverser Akustik-Instrumente nicht immer zünden und besonders zu Beginn tun sich die Fallen Trees ziemlich hart den richtigen Einstieg zu finden, aber die Band aus Schweden beweist Standhaftigkeit und Nehmerqualitäten auf mindestens der Hälfte Ihrer neuen Songs. Mit ‚ Fiction Reality ‚ wird es nochmals traurig, die akustische Gitarre durchläuft eine wenig hoffnungsvoll erscheinende Endlosschleife und als man meint es wäre schon alles vorbei und die letzten Klänge verhallen – da ertönt plötzlich aus der Tiefe ein anschwellender Chor und erzeugt ein wundervoll durchtränktes Gefühl voller Hoffnung und Frieden…

8.6