Ein Astronaut denkt in seinem eigenen visuellen Klangspektrum. Ein Astronaut benötigt kein 15 Mann Orchester, er fungiert selbstständig als Rockformation, oder eben auch als Solokünstler. Wie es die Lage gerade erfordert. Das Wörtchen Stress scheint dem Astronauten dabei ein fremd zu sein. Vielmehr erleben wir den Astronauten mit ansteckender Freiheit und Leichtigkeit. Aber was ist das Geheimnis hinter diesem ominösen Mann, der als Major Tom nach über 40 Jahren das Weltall verlassen hat und nun zurück auf der Erde angekommen ist? Es muss wohl tatsächlich etwas dort in diesen endlosen Weiten, in dieser schwerelosen Tiefe geben, welches Ein Astronaut beispielhaft genutzt und für sich verwendet hat. Man kann sonst den sanftmütigen Einstieg in den Opener ‚ The Final ‚ nicht auf andere Art und Weise erklären.
Säulen entsteigen dem dampfenden Boden, verschlungene Pfade und wachsendes Gestrüpp verwandeln eine karge Landschaft in Ihre ursprüngliche Form zurück. So muss es damals vor unserer Zeit ausgesehen haben. ‚ I Turn Around And You’re On Fire ‚ vermittelt in den ersten Minuten ein sehr beeindruckendes Schauspiel vor unserem geistigen Auge, nimmt im zweiten Stück ‚ Friday Morning ‚ deutlich an Fahrt auf und findet in dem besinnlichen ‚ Just Is ‚ mit begleitenden Geigen und langgezogenen Rhythmen den vorläufigen Abschluss. Würdevoll und leider auch zu kurz sind die ersten Gedanken. Denn bis zum Schluss muss gewartet werden, erst dann finden wir mit ‚ The JC Effect ‚ nochmals die beeindruckenden Talente des Multiinstrumentalisten. Gesammelt und verpackt – Ein Astronaut bleibt dennoch die perfekt eingespielte Band, egal ob als Schlagzeuger, Bassist, Keyboarder oder Backroundsänger. Besser hat es vielleicht nur Deastro mit seinem Debüt ‚ Moondagger ‚ im Jahr 2009 hinbekommen.