Eigentlich wollten sich die Eight Legs ursprünglich mal die Superheroes nennen. Mit übermenschlichen Fähigkeiten die Menschheit beschützen und Böses bekämpfen. Doch wurde daraus leider nichts, denn eine Band aus dem Königreich Dänemark hatte sich bereits unter diesem Namen dem Heldentum verschrieben. Da der Bandname aber einzigartig und markant bleiben sollte, beschlossen die fünf Engländer aus Stratford-upon-Avon sich kurzerhand in Eight Legs umzutaufen. Einen Sinn hinter dieser Bezeichnung braucht man nach eigener Aussage der Band nicht zu suchen und so spazieren Sie seit der Debüt Platte ‚ Searching For The Simple Life ‚ mit acht Beinen äußerst erfolgreich über die Catwalks dieser Welt. Das man auf diesem Laufsteg auch ohne hypnotische Melodien und krachende Riffs bestehen kann, beweisen Sie nun mit der zweiten Platte ‚ The Electric Kool-Aid Cuckoo Nest ‚. Sie schieben die tanzbaren Elemente erstmal in den Hintergrund und konzentrieren sich wieder auf das Wesentliche: Die Musik und die Texte.
Beides harmoniert auf dem Album hervorragend miteinander und muss sich deshalb bei der zynischen Aussage des Eddie Argos in keinster Weiße angesprochen fühlen: „What I don’t understand is why people like The Kaiser Chiefs, The Wombats, The Kooks etc. Every time I turn on the radio I hear the same fucking awful songs that don’t seem to be about anything, it depresses me“. Aber alles halb so wild. ‚ Stay Cool ‚ sagen die Eight Legs dazu und besinnen sich wieder auf die alltäglichen Dinge des Lebens. Sie singen über die Kindheit: „We, we had it all/ I painted pictures, mum put them on the wall/ I grew up, then I went to school.“ Textzeilen wie Sie jeder mal selbst erlebt hat, oder über die Swinging Sixties: „Wish it was the sixties/ Drugs were still interesting/ Sex was still liberating and the kids were still protesting“. Natürlich spielt auch Ihre bekannte jugendliche Ironie über die Themen Beziehung und früh-ästhetischem Kino eine tragende Rolle in der neuen Platte ‚ The Electric Kool-Aid Cuckoo Nest ‚ und verbindet diese mit einem frischen und modernen Sound, der stets kleine Überraschung parat hält.
Dabei klingen die Eight Legs nie zu aufdringlich oder zu gewollt, setzen die Akzente in den richtigen Momenten und scheinen irgendwie erholt und mit viel Spaß bei der Sache zu sein. Doch wie bereits erwähnt, es geht rein um die Musik und so muss der neuen Platte ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und Zeit geschenkt werden, als es so mancher unter Uns gewohnt sein mag. Hier finden sich keine selbstproduzierenden Eingwegsongs verteilt auf großen Wühltischen, sondern Stücke mit viele Liebe zum Detail. Es wird zwar kein Meilenstein in der Rockmusik werden, aber Sie überspringen mit anspruchsvoller Musik und einem weiten Satz die vermeintlichen Eskapaden des zweiten Albums und schließen es mit düsteren Visionen, fragwürdigen Beziehungen und einem Lebenslauf voller Gewaltpotenzial.
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