DJ KOZE
Knock Knock

GENRE: Electronic / House KLANGSTART: Mai 2018


Das neue Album von DJ Koze beginnt mit einem Wehklagen. Es ist zunächst disharmonisch, danach dringen engelsgleiche Gesänge in den Mix und setzen eine himmlische Energie frei. Keiner kann es so perfide, in der einen Minute euphorisch und in der nächsten untröstlich zu klingen, wie Stefan Kozalla. Die Stimmung auf „Knock Knock“ wechselt mehrmals von melancholisch zu glückselig und wieder zurück, manchmal innerhalb derselben Songs. Die emotionale Bandbreite ist bemerkenswert, aber das ist eigentlich auch gar nichts Neues für den deutschen Künstler.

„Bonfire“ greift Bon Iver’s „Calgary“ würdevoll auf und verwandelt es in neue Formen, ohne dass es sich jemals gezwungen fühlt. Das Album hat auch einige Gäste eingeladen, so beispielsweise Sophia Kennedy und Róisín Murphy. Aber wie oftmals bei den Kollegen zu hören, wurde hier auf den Zusammenhalt zwischen den Songs geachtet und so ist alles immer schön in den Komposition verstrickt. José González gibt „Music on my Teeth“ eine zurückhaltende, aber ergreifende Melodie, die sowohl Jens Lekman als auch The Avalanches Gefühle weckt, während wir uns mit Kurt Wagner in „Muddy Funster“ und seinen stimmlich verzerrten Weisheiten in einem der unheimlichsten Momente der Platte wiederfinden.

„Colors of Autumn“ schafft eine bizarre und überzeugend atmosphärische R&B-Interpretation aus dröhnenden Gesangs-Samples und schrammenden Funk-Gitarren. Die Schönheit der Produktionen liegt in ihrer Vielseitigkeit. Ihre unausweichliche Verspieltheit und das ehrliche Streben nach einer atemberaubenden Wirkung macht dieses Album passend für jede Situation; ob das im eigenen Wohnzimmer oder in einer dunklen Ecke eines Nachtclubs ist. „Knock Knock“ ist aus meiner Sicht ein absolut perfektes Album geworden.

Diese bittersüßen Stimmungen, die sich in den zarten Klängen äußern, werden perfekt von den angesprochenen gesanglichen Verstärkungen um José González, Róisín Murphy, Kurt Wagner und der Pampa Records-Künstlerin Sophia Kennedy verfeinert. Sogar Koze fügt in den ersten Minuten ein paar kurze „hey’s“ hinzu, als ob er uns mit einem Augenzwinkern begrüßt und uns daran erinnert, dass er immer noch ein alberner Typ ist, der auf den elektronischen Wogen von House, Hip-Hop und Folk herumtänzelt und seine Liebe zum Experimentieren hoffentlich nie verlieren wird.

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