DJ HARAM
Beside Myself

KLANGPROFIL: aggressiv LABEL: Hyperdub KLANGSTART: Juli 2025

DJ HARAM entfesselt auf BESIDE MYSELF ein dystopisches Club-Manifest zwischen Wut, Witz und Widerstand – von Breakbeats bis Black Sabbath-Vibes.

Sie sieht aus wie ein popkultureller Trickster in Camouflage: Zwei Versionen von DJ Haram posieren auf dem Albumcover – rote Riemen, falsches Fell, geflochtenes Haar, Blickkontakt mit dem Spiegel-Ich. Was auf den ersten Blick nach Pop-Overload aussieht, entpuppt sich beim ersten Track als raffinierter Täuschungsangriff. „Beside Myself“, das lange erwartete Debüt der Produzentin Zubeyda Muzeyyen alias DJ Haram, ist keine Einladung zum Tanzen, sondern eine radikale Klang-Zerreißprobe. Zwischen Jersey Club, Doom-Gitarre, orientalischer Percussion und Spoken Word bauen sich Beats wie Barrikaden auf.

Apple Music – Cookies nötig.

Geboren in den USA, mit Wurzeln im Nahen Osten, ist Haram längst eine feste Größe der queeren Underground-Szene von Brooklyn. Und doch wirkt „Beside Myself“ wie eine Rebellion gegen jeden vorgefertigten Frame – sowohl musikalisch als auch politisch. Tracks wie „IDGAF“ oder „Distress Tolerance“ sind nicht nur musikalische Frontalangriffe, sondern Selbstporträts in brennender Schrift: „They only love me when I beg for forgiveness“ – ein Satz, so schwer wie ein Schlag in den Magen.

Bandcamp-Player – Cookies nötig.

Unterstützt von einer furchtlosen Feature-Armee (u. a. Moor Mother, Bbymutha, Armand Hammer, El Kontessa) bastelt Haram aus Noise, Rap, Klassik-Elementen und Club-Rhythmen ein Kunstwerk der Gegenwart. Besonders „Remaining“ bricht auf – Aquiles Navarro’s Trompete heult, Dakn zersetzt Worte, während Haram selbst kaum greifbar bleibt, wie ein Geist im Loop. Und dann kommt „Fishnets“: aggressiv, sex-positiv, voller Drag-Energie – mit SHA RAY’s Stimme wie eine Abrissbirne.

Was „Beside Myself“ so besonders macht, ist nicht nur die Wut, sondern der Humor, die Selbstreflexion, die klangliche Vielschichtigkeit. Haram nennt es „anti-lifestyle immersive sonics“, wir nennen es: den Soundtrack einer radikalen Jetztzeit.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

DJ Haram im roten Outfit vor grünem Hintergrund mit verspielter Doppelbelichtung – Cover ihres Albums „Beside Myself“.



„Beside Myself“ von DJ Haram ist ein wütendes, kompromissloses Statement in Albumform. Der Sound oszilliert zwischen Noise, Rap, Jersey Club und Doom – ein Frontalangriff auf Ohren und Erwartungen. Auch das Cover spricht Bände: DJ Haram zeigt sich in doppelter Ausführung, als überzeichnetes Selbst und Spiegelbild, bereit zum Angriff auf stereotype Rollen. Die Tracks explodieren vor Energie, Widerstand und Identitätsbehauptung. Das ist kein Sound zum Zurücklehnen – das ist Konfrontation. Laut, grell, aggressiv.
aggressiv