Dirty Projectors – Swing Lo Magellan

Alternative RockIndie Rock, VÖ: Juli 2012

“It’s an album of songs, an album of songwriting,” so David Longstreth und betont mit seinen Dirty Projectors im eröffnenden Stück ‚ Offspring Are Blank ‚ einmal mehr, weshalb Ihm Wiederholungen nicht so sehr liegen. Intensive Gesänge, man könnte es auch als a cappella bezeichnen, dringen in den ersten Sekunden in unsere Gehörgänge und erinnern zugleich an die Sounds der ‚ Mount Wittenberg Orca ‚ mit Björk – nur um anschließend in das klassische Rock-Genre zu wechseln, die Gitarre anzustöpseln und einen rührenden, wie auch brillanten Chorus anzustimmen. Die brechenden Harmonien sind ebenfalls bei ‚ Swing Lo Magellan ‚ in voller Stärke auf dem Album vorhanden und bereits im nächsten Stück ‚ About To Die ‚ zelebrieren die Dirty Projectors Ihre gebündelten Qualitäten und zaubern einen unwiderstehlichen Pop-Song inmitten kaskadenförmiger Gesangsharmonien. Über das folgende Stück ‚ Guns Has No Trigger ‚ muss eigentlich nicht mehr viel geschrieben werden.

Die Intensität erreicht besonders am Ende des Chorus Ihren phänomenalen Moment, wenn Longstreth die Stimme bricht und aus seinem leisen Gurren in ein emphatisches Jammern wechselt. Und während noch der hypnotische Nebel durch ein schimmerndes Glockenspiel zieht, wechseln die Dirty Projectors mit dem gleichnamigen Titelstück in den akustischen Bereich und zielen mit großzügiger Schlichtheit direkt auf die Stelle zwischen Herz und Seele. Schräge Gitarren und ein überschnappendes Schlagzeug erwarten den Hörer im Stück ‚ Maybe That Was It ‚ und eine vom Klavier geprägte Nummer in ‚ Impregnable Question ‚. Die Songs auf ‚ Swing Lo Magellan ‚ wurden über die letzten 12 Monate in einem abgelegenen Haus in Delaware County, New York (vier Stunden nordwestlich der Stadt) eingespielt. Longstreth hat diese produziert, gemischt und schrieb insgesamt 70 neue Songs und Beats.

Amber Coffman (Gesang & Gitarre), Nat Baldwin (Bass), Brian McOmber (Drums) und Haley Dekle (Gesang) schlossen sich gemeinsam in regelmäßigen Abständen ein, probten die neuen Songs und begeistern nun mit den unterschiedlichsten Stilen, mit abstürzenden Harmonien, unruhigen Rhythmen und stets großen Melodien. „I want to feel the breath of a force I can’t explain.“ Und wie alles im heutigen Zeitalter, muss auch diese Platte im Breitbild-Format gehört werden. Nur dann entdeckt man diese unbewachte Intensität (in gewisserweiße auch der neue Look des Quintetts) und die herausstechende Optik eines Albums, dass sich wie eine neue exotische Stadt anfühlt. Man ist selbst noch nie dort gewesen und doch leben hier irgendwie all unsere Freunde.

7.6