Death Valley Girls – Under The Spell Of Joy

Indie RockRock, VÖ: Oktober 2020
In diesen schwierigen Zeiten brauchen wir Alben wie dieses, Alben, bei denen die Füße wippen und die Köpfe wackeln. Und wenn wir sie anhören, denken wir, wie sehr wir diese neuen Songs live erleben möchten.

Die Death Valley Girls haben sich nicht zu weit von der Vorlage entfernt, die sie sich selbst gesetzt haben. Dies ist eine der oft mühsamen Dualitäten von widerlicher romantischer Unbekümmertheit und drogengetriebener höhlenartiger Leere. „Hypnagogia“ schleppt als eröffnendes Stück ein vibrierendes Gitarrenriff aus unbekannten Sphären heran, während leidenschaftliche Saxophone um einen von Hall durchtränkten Chor widerhallen und die musikalischen Motoren einschalten. Inspiriert von der Liebe der Band zu äthiopischen Funk-Platten und der tantrischen Konnektivität von Pharaoh Sanders, liegt das Herz mehr bei der aufbrausenden Ungestümheit von The Bangles oder The Go Go’s.

„Hold My Hand“ detoniert aus den Lautsprechern mit einem Schuss klappriger Orgel und stürmischer Trommelarbeit. Es ist eine schaumige, pulsierende Mischung, die dem bittersüßen gefährlich nahe kommt. Und so setzt das Album seinen unvermeidlichen bonbonfarbenen Höhepunkt fort. Während des gesamten Albums fordern die Mädels aus dem Death Valley die Zuhörer auf, ihr bestes Leben zu führen. „Bliss Out“ ist ein charmant sorgloser Gesang, der die Wichtigkeit des Lebens im Moment predigt, während er die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens berührt: “Be here right now/ ‘Cause we’re all gonna die/ This is heaven now and all the time.”

In ähnlicher Weise fordert „Little Things“ die Zuhörer auf, langsamer zu werden, sich zu entspannen und die kleinen Freuden des Lebens zu genießen. Die Festival-Fußklopfer „10 Day Miracle Challenge“ und „It All Washes Away“ sind Adrenalin-Injektionen mit hoher Oktanzahl, die bewölkte und wolkenlose Tage gleichermaßen aufhellen, während „Dream Cleaver“ sowohl den Pop als auch den Psych in einen wirbelnden Mixer aus rhythmischen Beats, ausgelösten Riffs und mitsingenden Refrains verwandelt. „Under The Spell Of Joy“ ist eine unbeschwerte, enthusiastische Zeitkapsel für eine einfachere Zeit und ein authentischer Muntermacher, der selbst die hartnäckigsten Fälle von Quarantäne-Blues heilen kann.

7.6