Death By Stereo, Into The Valley Of Death, Day Of The Death oder Death Is My Only Friend. Die Wortkombinationen scheinen grenzenlos, die Wechsel im Line-Up unendlich und der Bandname ein flüssiger Übergang in sämtliche Werke der letzten zehn Jahre, inklusive Singles, EPs und Live Alben. Death, Death, Death ertönt es aus den Boxen und ein Efrem Schulz erklärt die neuen Wege auf der ebenfalls neuen Platte von Death By Stereo: „This album is much more issue based, but does not lose sight of writing about personal battles and looking for that light at the end of the tunnel, it covers some dark topics but finds a positive way to let them all out“. Doch hat er nicht erwähnt, wie schwer es sein würde, diesen positiven Weg zu finden. Selbst damals, zwischen Metal-Genick-Brechern, Doppel-Bass-Rhythmen und das sture Bewusstsein von Punk und Hardcore prügelten Sie mit brutaler Intensität auf den Hörer ein- aber es fand sich dazwischen eine gewisse positive Schwingung, der Optimismus als bestimmtes Rechtsmittel für Fans von SoCal Punk bis hin zu Pennywise.
Auch bei ‚ Death For Life ‚ trieb der Hardcore-Kraftstoff durch die ratternden Zahnräder und spuckte die ausgelutschten Überreste durch die vergilbten Ventile direkt in die Gesichter der Zuhörer. „Phantastisch“ denken die Einen und „Ekelhaft“ die Anderen. Mit ‚ Death Is My Only Friend ‚ könnte dagegen diese Aussage zur bitteren Realität werden, denn Lebenden droht prompt die unabwendbare Umkehrung in das Reich der Toten. Vieles klingt dabei auch nicht mehr besonders nach Hardcore und mindestens die andere Hälfte ist nicht Metal genug, um als das durchzugehen. Death By Stereo lebt aus vergangenen Tagen, zerrt daraus die letzte übrig gebliebene Lebensenergie. Und Energie verschwindet bekanntlich nicht so einfach, es sei denn sie wird verbraucht. Und tatsächlich: Nach qualvollen Minuten der unerbitterlichen Suche werden wir zwischen fehlendem Wiedererkennungsfaktor und zweifelhaften Gesamtkonzept fündig. Es sind die beiden Nummern ‚ We Sing Today For A Better Tomorrow ‚ mit fabelhaften Melodycore-Anleihen und das mit Abstand drückendste Stück ‚ Welcome To The Party ‚ mit deutlicher Hardcore-Schlagseite aus den früheren Zeiten.
Hier lässt sich auch der ansonsten verschmerzlich missende Ehrgeiz finden, den auf ‚ Death Is My Only Friend ‚ nur Sänger Schulz die gewohnten Akzente verpassen kann. Ansonsten fließen die Songs kaum spürbar und glatt geschliffen an einem vorbei. Kind-gerecht und frei von jeglichen Gefahren präsentieren sich Death By Stereo im Jahr 2009. Vielleicht lag die Schwächephase auch am Wechsel vom langjährigen Label Epitaph zu Serj Tankian’s Serjical Strike, Universal. Doch am Ende interessieren solche hintergründigen Fragen und Ausflüchte eigentlich niemanden vor den Boxen, die Musik ist das entscheidende und die sollte im Fall der Band aus Orange County den Hardcore zelebrieren, ohne dabei ständig mit oberflächlichen Krach in Verbindung gebracht zu werden. Aber wie schon erwähnt, es sollte so sein. Die Situation von Death By Stereo sieht in diesem Jahr leider ein wenig differenzierter aus.