COLA
The Gloss

GENRE: Indie Rock / New Wave LABEL: Fire Talk KLANGSTART: Juni 2024


Auf der gesamten neuen Platte von COLA finden sich Themen wie das Wiedererlangen von Gleichgewicht und Freude, vielleicht eine lineare Begleitung der nachvollziehbaren Langeweile und Frustration, die auf dem Debüt des Trios von 2022 vorhanden sind.

Cola haben ihre eigene, lustige kleine Interpretation moderner Entfremdung. Mit hellen, belebenden Gitarren über straffen, gereizten, minimalistischen Drums und Bässen erinnert ihr Sound an Wire, die frühen The Cure und Echo and the Bunnymen. Doch während diese Bands das verfallende postindustrielle England der 1970er Jahre als Hintergrund hatten, sind Cola Produkte unserer eigenen, eher ambienten, entmenschlichten Zeit. „I’m a fragrant kind of shadow“, singt Darcy auf „The Gloss“, dem zweiten Album der Band. Seine Schattenwelt enthält eine Vielzahl von Dingen. Aggressivere Tracks wie „Albatross“ und „Pallor Tricks“ schöpfen aus derselben dissonanten Spannung, wobei der spitze Gesang des Gitarristen/Sängers Tim Darcy gelegentlich von unerwarteten Mellotron-Klängen übertönt wird. 

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Die stetig treibenden Drums, die eintönige Basslinie und die kühle, desillusionierte Melancholie des Album-Highlights „Pulling Quotes“ wechseln von punkiger Nervosität zu Rock-Revivalismus der frühen 2000er und erinnern an die süßlich erschöpfte melodische Sensibilität der ersten paar Strokes-Alben. „Keys Down If You Stay“ findet einen anderen Mittelweg für Cola’s Sound und verbindet ihre Post-Punk-Unruhe mit experimentelleren, jazzigeren Songwriting-Ansätzen. „Bitter Melon“ ist der fesselnde Abschluss des Albums, voller lockerer Perkussion und Feedback-Brummen, die vom Jazz-Hintergrund des Schlagzeugers Evan Cartwright singen. 

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„The Gloss“ kann vielleicht nicht mit der fernsehähnlichen Majestät ihres Debüts mithalten, aber es zeigt, dass Darcy’s Witz, Stidworthy’s Präzision und Cartwright’s skelettartige Rhythmen zusammen etwas Besonderes schaffen. Es ist nicht ganz eine Neuerfindung, aber sie suchen immer noch nach neuen Horizonten.

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Albumcover von Cola – The Gloss, zeigt ein zentral platziertes Foto roter Tulpen auf grell-orangefarbenem Hintergrund, umrahmt von schwarzen Buchstaben.


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Trotz schneidender Gitarren und post-punkiger Anspannung strahlt The Gloss eine intellektuelle Zurückhaltung aus. Die Musik ist präzise, linear, kontrolliert – nicht aufwühlend oder ekstatisch. Die leicht jazzige Rhythmik und der oft zurückgenommene, sarkastisch-spröde Gesang erzeugen eine stoische Ruhe, in der Entfremdung nicht klagt, sondern konstatiert wird. Es ist die Ruhe der Beobachtung – kühl, analytisch, rhythmisch.
ruhig