Chvrches – Love Is Dead

Indie Rock, VÖ: Mai 2018

CHVRCHES sind nach New York übergesiedelt und streben eine große Zukunft an. In Zusammenarbeit mit dem Grammy-Gewinner und Popproduzenten Greg Kurstin zeigt das dritte Album „Love Is Dead“, dass CHVRCHES aus Glasgow ihren Synthesizer-Pop perfektionieren und nun für jeden zugänglicher denn je erscheinen. Und so beginnt die Band aus Glasgow mit einem symphonischen Sonnenaufgang in „Graffiti“ und auch die erste Single „Get Out“ verkörpert das direktere Vorgehen des Trios, da die wogenden Synthies einem hymnischen Refrain weichen. Aber deshalb gibt es keinen Grund zur Sorge, die Strukturen wären nun zwangsweise oberflächlicher geworden. Dank Kurstin zeigt das neue Album in Tracks wie dem dramatisch betörenden M83-artigen „Deliverance And My Enemy“ eine gesteigerte Dringlichkeit und Dunkelheit, die insbesondere zwischen Mayberry and The National’s Matt Berninger entfacht wird.

„I always regret the night I told you I would hate you ‚til forever,“ gibt Mayberry in dem glänzenden Rausch von „Forever“ zu, während „Never Say Die“ ein knorriges Synth-Riff über eine himmlische Kulisse auftürmen lässt. „Miracle“ ist für mich der Höhepunkt, denn die drei beginnen in den 90er-Jahren und betreten hier Rock-Territorium, bevor sie dem Track dann einen atemberaubenden EDM-Drop verpassen, der in einen hexenartigen Abschluss gepumpt wird. Nie zuvor waren CHVRCHES so überwältigend riesig. Selbst die schwächeren Stücke, die ohne Kurstin geschrieben wurden, wie beispielsweise „God’s Plan“ und die zitternde Ballade „Really Gone“, zeigen CHVRCHES Streben nach Pop-Erfolg, während sie Ihren Visionen weiter folgen und sich der Anpassung erfolgreich entziehen.

7.1