Eigentlich hat mir ‚ Bring The Light ‚, die erste Single von Beady Eye, nicht wirklich gefallen. Zu monotone Rotationen auf zu engen Raum, drehten identische Pirouetten tagein tagaus. Da hätte man sich vom ehemaligen Mitglied Noel Gallagher von Oasis doch mehr erwarten dürfen. Aber die Hoffnung auf Besserung stirbt bekanntlich zuletzt und so konzentrierte man sich Mitte Januar auf die zweite Single ‚ Four Letter Word ‚ und stand plötzlich inmitten einer wahrlich elektrifizierenden Spannung, die den müden Auftakt von ‚ Bring The Light ‚ glücklicherweise aus unseren Köpfen spülte. Zugleich könnte der Track als Seitenhieb auf den Ex-Bandkollegen betrachtet werden. Zwar existierte die Nummer bereits vor der Auflösung, doch die Textzeilen, „The battles on and the song is the prize“, erinnern an die damalige Rivalität zwischen Paul McCartney und John Lennon. Und diese Geschichte wiederum liegt bereits über vier Jahrzehnte zurück. Aber wollen wir dir Streitigkeiten nicht zu hoch einordnen und auch die Vergleiche wieder ein wenig auf sachliches Niveau verschieben. Oasis waren keine Beatles. Und auch Beady Eye werden das nicht sein, dafür rollen die Riffs zu wuchtig durch die Boxen.
Ein wenig Abwechslung brachte uns hier die dritte Single ‚ The Roller ‚, eine Mischung aus dem Karma von John Lennon und dessen Gesang aus der letzten Platte ‚ Double Fantasy ‚. Zwischen den beiden Singles versteckt sich ‚ Millionaire ‚ und offenbart sich als verkappte Blues-Nummer mit akustischem Touch. Nett, aber nicht weltbewegend. Das nächste Stück verdeutlicht einmal mehr die innige Liebe von Gallagher zu den 60er Jahren und führt die Tradition um eine weitere Namensgebung im Stück ‚ Beatles And Stones ‚ fort. Generell besteht die Platte aus eingängigen Gitarren und Melodien. Der vielleicht berührendste Song ist ‚ For Anyone ‚, aber in jedem Fall das unbestreitbar Beste, was Liam zu diesem Zeitpunkt jemals geschrieben hat. Innige Balladen erwarten den Hörer in ‚ Kill For A Dream ‚ und ‚ The Beat Goes On ‚, während ‚ Wigwam ‚ in zarter Verträumtheit an einen melodischen Hintergrund mit betörenden Gospelchor vorbei wandert.
In ‚ Standing On The Edge On The Noise ‚ fehlt dagegen jegliches Taktgefühl und es hat den Eindruck, dass Beady Eye hier überhaupt nicht in die Strophen gefunden haben. Einen würdigen Abschluss schenkt sich die Platte ‚ Different Gear, Still Speeding ‚ dann mit dem Track ‚ The Morning Son ‚. War der Opener ‚ Four Letter Word ‚ noch eine Sache des Kampfes, glätten sich am Ende die Wogen mit dem einfachen, aber dennoch sehr überzeugenden Song. Umwerfend auch hier die Qualitäten im Songwriting. Zumindest an dessen Fähigkeit darf nach Ende der Debütplatte niemand mehr zweifeln. Musikalisch bewegen sich Beady Eye über dem Mittelmaß und bescheren sich und den Fans eine Platte, die am Ende des Jahres 2011 mit Sicherheit in den oberen Rängen platziert sein wird.
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