Amy MacDonald – Life in a Beautiful Light

Kategorie: Albums, Folk Rock

KLANGSTART: Juni 2012

Obwohl die Themen auf LIFE IN A BEAUTIFUL LIGHT oft groß und bedeutungsschwer sind, fehlt es den Songs von AMY MACDONALD an emotionaler Wucht.

Amy Macdonald gehört seit ihrem Debüt „This Is the Life“ aus dem Jahr 2007 zu den festen Größen des Singer-Songwriter-Pop. Ihr Gespür für eingängige Melodien und ihre markante, erdige Stimme verhalfen ihr früh zu internationalem Erfolg. Mit dem Nachfolger „A Curious Thing“ zeigte sie sich etwas rockiger, blieb aber ihrem Stil treu. Nach einer kurzen Pause, geprägt von Reisen und neuen Eindrücken, kehrt Macdonald nun mit „Life in a Beautiful Light“ zurück. Das Cover des Albums zeigt Macdonald in einer offenen, natürlichen Landschaft – ein Motiv, das sofort eine ungekünstelte Bodenständigkeit suggeriert. Die warme Farbgebung und das ruhige Setting deuten bereits an, wohin die Reise musikalisch geht: zu einer Art Bestandsaufnahme ihres bisherigen Schaffens, verpackt in gefällige, unverfängliche Pop-Rock-Arrangements mit leichten Folk-Einsprengseln.

Musikalisch bleibt „Life in a Beautiful Light“ auf vertrautem Terrain. Die Songs sind klar strukturiert, melodisch eingängig und setzen auf eine saubere, fast schon zu glatte Produktion. Pete Wilkinson, der bereits an ihren früheren Alben beteiligt war, sorgt erneut für eine akkurate, aber auch wenig risikofreudige Umsetzung. Akustische Gitarren, sanfte Schlagzeugrhythmen und dezent eingesetzte Orchesterpassagen bestimmen das Klangbild. Inhaltlich schlägt Macdonald einen Bogen von persönlichen Geschichten bis hin zu gesellschaftlichen Themen. „Left That Body Long Ago“ etwa behandelt den Verlust eines geliebten Menschen durch Alzheimer – eine der stärksten und aufrichtigsten Nummern des Albums. „Human Spirit“ hingegen, inspiriert von der Rettung der chilenischen Bergleute, wirkt gut gemeint, bleibt textlich aber zu oberflächlich, um wirklich zu berühren. 

Ähnliches gilt für „Across the Nile“, das sich mit dem Arabischen Frühling auseinandersetzt: ein ambitioniertes Thema, das in der Umsetzung jedoch an Tiefe vermissen lässt. Immer wieder zeigt sich auf diesem Album ein Problem: Obwohl die Themen oft groß und bedeutungsschwer sind, fehlt es den Songs an emotionaler Wucht. Vieles wirkt glattgebügelt, formatiert auf Radiofreundlichkeit, ohne dabei wirklich große Gefühle auszulösen. Die Melodien sind angenehm, manchmal auch eingängig, aber selten überraschend. Gerade im Mittelteil der Platte reiht sich ein netter, aber wenig erinnerungswürdiger Song an den nächsten. Trotz dieser Schwächen hat Amy Macdonald nach wie vor eine Qualität, die sie unverwechselbar macht: Ihre Stimme trägt selbst schwächere Stücke und verleiht ihnen Charakter. 

Wo andere Sängerinnen in der Produktion untergehen würden, bleibt Macdonald hörbar eigenständig. Außerdem gelingt es ihr immer wieder, Momente von Aufrichtigkeit und echter Emotionalität aufzublitzen zu lassen – so dass man sich nicht völlig in der Glätte der Arrangements verliert. „Life in a Beautiful Light“ ist ein solides, aber oft zu gefälliges Album. Wer auf große künstlerische Sprünge gehofft hatte, wird enttäuscht sein. Wer jedoch Amy Macdonald’s Stimme und ihren Stil schätzt, findet auch hier genug Gründe, zuzuhören. Gerade in Zeiten, in denen glattpolierter Pop den Markt dominiert, ist Macdonald’s bodenständige Art – selbst wenn sie musikalisch auf Nummer sicher geht – ein angenehmer Kontrast.

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Amy Macdonald – Albumcover „Life in a Beautiful Light“: Pop-Rock zwischen Bodenständigkeit, melodischer Eingängigkeit und gesellschaftlichen Themen.

Amy MacDonald – Life in a Beautiful Light

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