CAROLINE ROSE
Superstar

KLANGPROFIL: hoffnungsvoll LABEL: New West Records KLANGSTART: März 2020

CAROLINE ROSE fragt die Außenseiter der menschlichen Psyche, was sie wollen und was ihnen Angst macht, und gibt ihnen eine ganze Etage, um ihren ganz persönlichen Tanz aufzuführen.

Die Erzählung des Albums beginnt, wenn ein unbenannter Held eine falsche Nummer als Omen nimmt und sich mit stolzierenden Synthesizern auf die Suche nach Träumen macht, die zu groß für sein Handgepäck sind. Aber ihre selbst gemachte Zukunft hat die gleichen Grenzen wie ihre Vorstellungskraft: „I’ll get free ice cream and give them to the kids of the neighbourhood“, es klingt so, als wäre es während eines Sommers in der Kindheit gesagt worden. Ein Großteil des Albums in wahrer Rose-Form verkörpert diese Dualität: großhaarige, falsch gepeitschte Synthesizer und Flöten, die die Texte umfassen, während sie versuchen, in ihrem zu engen Kleid zu atmen.

Apple Music – Cookies nötig.

Die Eröffnung mit den optimistischen, verträumten Noten von „Nothing Impossible“, die die sternenklare Prämisse einer hoffnungsvollen Zukunft aufbauen, sind jedoch jäh zu Ende, wenn das dramatische “Do You Think We’ll Last Forever” die Aussaat der ersten Samen der Selbstzweifel übernimmt. Leider setzt sich in der zweiten Hälfte des Elf-Track-Albums die bittere Realität dort nieder, wo einst süße Träume lebten. Der Abstieg beginnt mit dem selbstironischen „Freak Like Me“, der langsamsten und leisesten Klanglandschaft der Produktion, die die bevorstehende gedämpftere Stimmung darstellt.

Der Flaute folgt ein Ausbruch von verärgerter Energie auf dem gitarrengeführten „Someone New“, bevor ein sanfter Übergang in das herausragende „Pipe Dream“ eintritt, das einen Eindruck für Rose’s heiseren Gesang hinterlässt, der über angenehm monotonen Instrumentierungen liegt. Ihr letztes Album „LONER“ war eine unerwartete Indie-Pop-Energie-Explosion. Durch die Erweiterung ihres Sounds in neue Richtungen fand sich Rose mit einer neuen Gruppe von Fans wieder, die auf das gespannt waren, was als nächstes kommen würde. Ihr Nachfolger handelt von diesem wachsenden Anforderungsprofil, indem sie ein ehrgeiziges Album kreiert, das zum einen aus einer prahlerischen Come-up-Story und zum anderen aus reflektierender Verwundbarkeit besteht. 

Rose verbindet diese Elemente mit ihrem magnetischen Stil, und das Ergebnis ist unverkennbar ihr eigenes.

 

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Porträt einer Frau mit rotem Licht und dem Schriftzug Superstar im Hintergrund.



Synthesizer flackern wie Neonlichter, die eine Bühne erleuchten, auf der Sehnsucht und Selbstzweifel ineinander greifen. „Nothing Impossible“ öffnet mit einer fast überirdischen Strahlkraft, die eine Zukunft heraufbeschwört, in der alles möglich scheint. Selbst wenn „Do You Think We’ll Last Forever“ die ersten Risse in dieses Bild schlägt, bleibt darunter ein Funken, der sich weigert zu verlöschen. Caroline Rose balanciert zwischen ironischer Pose und ehrlicher Verletzlichkeit, und gerade dieser Widerspruch erzeugt eine Energie, die ansteckend wirkt. Auch in den leiseren Momenten, etwa „Pipe Dream“, schwingt eine stille Beharrlichkeit mit. Das Album lebt davon, dass jede ernüchternde Erkenntnis von einem Glimmen begleitet wird, als könne die Hoffnung immer noch neu erfunden werden.
hoffnungsvoll