Von der ersten Note an aus dem neuen Album ‚ A Monument ‚ wird klar, dass diese Eigenproduktion von Tu Fawning wesentlich üppiger und zugänglicher ausfallen wird. ‚ Anchor ‚ taucht zugleich in eine wunderbare innere Spannung hinab, erscheint dabei ungewohnt poppig und entlädt sich gegen Ende in lauten Trommelschlägen und euphorischer Perkussion. ‚ Blood Stains ‚ ist dann ein abrupter Wechsel in trockene Arrangements, deren Inspirationen im R’n’B zu finden sind. Dazu eine altmodisch klingende Orgel, ein Saxophon und die außergewöhnliche Stimme von Corrina Repp. Immer noch dunkel, immer noch dramatisch, natürlich der tragende Stützpfeiler auf dem zweiten Album ‚ A Monument ‚. Das Album besticht in den ersten Minuten besonders durch den Mut zum Einfallsreichtum, durch einprägsame Gitarrenriffs und durch die euphorischen Gesänge.
‚ Wager ‚ begeistert mit offenkundiger Wut, im Ausdruck kreischende Gitarren, die kratzig und furios einmal mehr verdeutlichen, was Tu Fawning auf keinem Fall sind: Anpassungsfähig. Diese Band passt in kein einziges Genre, Ihre Drehungen und Wendungen sind zu komplex, sie verknüpfen Ihre eigenen Stile mit neuen Gefühlen und servieren zugleich einen schmutzigen Sound mit gotischen Verzierungen. In ‚ Build A Great Cliff ‚ ertönen zu Beginn gehetzte Trommeln aus dem Hintergrund, bis plötzlich das gesamte Instrumentarium der Band nach vorne rückt und die gestimmte Kirmespauke ebenso mitarbeiten muss, wie die üblichen Gerätschaften von Gitarre über Schlagzeug bis hin zu den Fanfare-Grundlagen – im weiteren Verlauf ergänzen eine Unmengen an alten 80er Jahre Synthesizern das Geschehen.
Joe Haege beschreibt es so: „Actually lots of synths, as well as some samples of South American chants turned into chords. Not to mention the degenerated Four Track recorders, dying guitar pedals, and most importantly: turning your back to the microphone and yelling…“ Dementsprechend ist es auch kein Wunder, wie ‚ A Monument ‚ die Grenzen aus dem Vorgänger sprengt und aus den gelegentlichen Zersiedelungen ein dunkel schlagendes Herz entstehen lässt, welches neben der erhöhten Dichtigkeit auch einen gewissen Glanz versprüht. „I think I remember you, or at least I think I do. You had the face of a silhouette, smooth with no trace of time“, heißt es im achten Stück ‚ To Break Into ‚, welches sich gegen Ende selbst in eine drückende und raubeinige Hypnose versetzt.
Das neue Album von Tu Fawning ist gigantisch. Es atmet durch die unzähligen Details, durch die schillernden Arrangements und dennoch bleiben es nur Andeutungen. Sie klingen eben zu keinem Zeitpunkt wie Human League. Auch nicht wie Cpt. Beefheart. “I got so lost in tearing down I don’t know what is left.” Der Gesang von Repp ist wie eine verlassene Sirene, sie schwebt durch die Lieder, lauscht den verblassten Erzählungen von Liebe und Verlust und sammelt dabei akribisch diese geheimnisvollen Liebesgeschichten wohl bis ans Ende dieser Welt. “So there I stood before the court of demigods and overlords, engaging in a game I both love and hate, and then I saw you. How can I break into?”
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