
CAT BURNS
Mit ALL THIS LOVE verwandelt CAT BURNS Trauer in ein leuchtendes Pop-Manifest über Verlust, Heilung und die Kunst, Liebe dorthin zu tragen, wo sie gebraucht wird.
Es gibt Künstlerinnen, die schreiben Songs – und es gibt Cat Burns, die ganze Gefühlslandschaften kartografiert. Ihre neue Single „All This Love“ trägt den bittersüßen Duft von Abschieden, aber auch die warme Brise eines Neuanfangs. Die mehrfach BRIT- und Mercury-Prize-nominierte Londonerin knüpft hier an die sapphische Hymne „GIRLS!“ an, doch statt Rückzug oder Pathos gibt es eine unerwartete Leichtigkeit: Trauer nicht als dunklen Tunnel, sondern als überschäumende Energie, die sich einen neuen Weg sucht. „Grief is love with no place to go“, singt sie – ein Satz, der hängen bleibt, weil er den Kloß im Hals in einen klaren Gedanken verwandelt.
Das Cover ist kein Zufall: Unter einem wolkenblauen Himmel zieht Burns eine Schubkarre voller plüschiger Herz-Kissen über einen Landweg, der an Weggabelungen vorbei in die Weite führt. Im Himmel steht „All This Love“ in Zuckerwatte-Schrift, als wollte sie den Beweis liefern, dass diese Liebe nicht in der Erde verschwindet, sondern über unseren Köpfen weiterzieht. Diese Bildsprache findet ihr Echo im Song, der mit sanftem Beat, schimmernden Gitarrenflächen und ihrer samtweichen, fast flüsternden Stimme ein Gefühl von offener Wunde und gleichzeitig von offener Tür erzeugt.
Burns erzählt von Beerdigungen im Mai, von Tränen und neuen Begegnungen, von der Fähigkeit, „yes more“ zu sagen, wo früher Schweigen war. Die Lyrics lassen intime Momente zu, ohne ins Private abzudriften – ein Trick, den sie seit ihrem Debüt „early twenties“ perfektioniert hat. Wer glaubt, dass Pop über Verlust zwangsläufig balladesk und schwermütig sein muss, bekommt hier eine Gegenrede in Drei-Minuten-Form: hell, direkt, ohne Kitsch, aber mit einer emotionalen Wucht, die unter die Haut geht.
„All This Love“ ist kein Song zum bloßen Konsumieren, er will behalten, weitergetragen, in andere Gespräche, andere Tage eingebettet werden. Burns’ Fähigkeit, Schmerz in Popgold zu verwandeln, macht diesen Track zu einem frühen Fixpunkt ihres kommenden Albums – und zu einem Song, der in diesem Sommer noch viele Herzen im Überschwang füllen wird.