Wenn der Dschungel zum Studio wird und das Albumcover wie ein atmender Organismus wirkt – HER TREE verbindet Natur, Elektronik und Emotionen auf SHAPE SHIFT.
Was passiert, wenn eine Musikerin den Dschungel nicht nur besucht, sondern ihn zu ihrem Bandkollegen macht? Wenn Fliegen, Äste und Wasserläufe plötzlich zu Bass, Beat und Synth verschmelzen? Dann entsteht etwas wie „Shape Shift“ von her tree – ein Album, das nicht nur gehört, sondern gespürt, gerochen, geatmet werden will.
Nach ihrem 2021 erschienenen Debüt, das bereits tief mit Europas Wäldern verwurzelt war, reist Alexandra, die kreative Kraft hinter her tree, für ihr zweites Werk nach Peru. An ihrer Seite: eine Primatologin. Ihr Ziel: Nicht nur beobachten, sondern mitschwingen. Aufgenommen wurde alles mit einem Field-Recorder – keine klassischen Instrumente, kein nachträglicher Bombast. Nur Natur. Und Stimme.
Das Album beginnt mit einem kurzen „Intro“, fast wie das Aufwachen des Dschungels. In „Move On“ und „Same Moon“ hört man, wie der urbane Pop sich mit der Geräuschkulisse des Regenwalds vermählt – als würde ein Faultier einen Synth spielen, während Kolibris Background-Vocals summen. Die Tracks sind dabei nicht nur klanglich feinfühlig, sondern auch thematisch: In „Howl“ fragt sie sanft, aber eindringlich, was es heißt, wild zu sein.
In „River“ fließt alles – Gefühle, Erinnerungen, Stimmen. „Secretly I Fall“ ist dann fast zu zart für diese Welt, eine Art musikalisches Blatt, das sich im Wind verliert. Spätestens bei „Wildfire“ spürt man: Das hier ist nicht einfach nur experimentell. Es ist mutig. Voller Leben. „Will You“ fragt dann, fast flüsternd: Willst du dich einlassen auf das, was du nicht kontrollieren kannst? Und „Shape Shift“, der titelgebende Track, ist das Herzstück – flirrend, beweglich, transformierend.
Das Cover zeigt genau das: eine botanische Explosion, als würde Mutter Natur selbst ihr Herz freilegen. Moos, Blätter, Farne, Blüten – wie ein lebendiges Klangorgan, das pulsiert. Die Farben sprechen eine eigene Sprache: wild, satt, ungebändigt. Und mittendrin: ein Gefühl von Zugehörigkeit. Mit „Shape Shift“ beweist her tree, dass Musik mehr sein kann als Komposition. Sie kann Lebensform sein. Ein Schimmer zwischen Bewusstsein und Dschungelboden. Ein Knistern im Unterholz.
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