ME LOST ME
RPG

GENRE: Experimental Folk / Art Pop LABEL: Upset The Rhythm KLANGSTART: Juli 2023


Wenn sich die ältesten Bäume mit Synthesizern verbünden und ein Spiel der Möglichkeiten beginnt – warum das neue Album RPG von ME LOST ME eine faszinierende Symbiose aus Folk, Fantasie und digitalem Feingefühl ist.

Es beginnt mit einem Flimmern, irgendwo zwischen Waldlichtung und Gaming-Interface. „RPG“, das neue Album von Me Lost Me alias Jayne Dent, ist keine gewöhnliche Veröffentlichung – es ist eine Portalöffnung. In elf Tracks (plus ein altes Volkslied) lädt sie uns ein, Alltag und Anderswelt, Natur und Elektronik, Erinnerung und Spiellust miteinander zu vermischen. Geboren aus der DIY-Szene von Newcastle, UK, veröffentlicht auf Upset The Rhythm, changiert das Album zwischen experimentalem Folk, Art Pop, Ambient, Hauntology und elektronischer Improvisation – und bleibt dabei immer zutiefst menschlich.

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Die Opener-Tracks „Real World“ und „Eye Witness“ verankern uns sofort in der Idee: Das Reale und das Irreale sind keine Gegensätze. „Thousands of men, tumbling down“ – so beschreibt sie eine Clubszene wie aus einem digitalen Trip. Und das Cover? Eine Figur, halb Mensch, halb Baum, mit einem Synth in der Hand – ein modernes Fabelwesen. Der Baum: eine Eberesche, traditionell ein „traveller’s tree“, schützend und grenzüberschreitend – wie Dent selbst. Auf „The Oldest Trees Hold The Earth“ lässt sie gemeinsam mit Ditte Elly alte Bäume zu stillen Erzählern werden. „How long should I wait / before the moss grows?“ – eine der bewegendsten Zeilen des Albums, wie von Moos überzogen, still, aber voller Leben.

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Dass „RPG“ mit „Science and Art“ endet, ist kein Zufall: „Not because we need it to last / just because we needed to make it“. Es ist ein Manifest für kreatives Schaffen als Selbstzweck, eine Hymne für alle, die Welten bauen – ob in Games, Geschichten oder Gesängen.

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Albumcover zu „RPG“ von Me Lost Me mit Figur, deren Kopf in einen Baum übergeht, als surrealer Ausdruck für Transformation und Naturverbindung.


Die Musik auf RPG fühlt sich wie ein Traum aus Moos, Mythos und modulierter Elektronik an. Sie öffnet Schleifen der Imagination, wie verwunschene Lichtungen, durch die man sich tastet. Jayne Dents Stimme wirkt dabei wie ein Echo aus einer anderen Zeit – fern, aber vertraut. Ob in „Mirie it is While Summer I Last“ oder „In Gardens“, stets schwebt etwas Unwirkliches mit, das sich nicht festhalten lässt. RPG will nicht greifen – es will gleiten.
verträumt