Wenn sich die ältesten Bäume mit Synthesizern verbünden und ein Spiel der Möglichkeiten beginnt – warum das neue Album RPG von ME LOST ME eine faszinierende Symbiose aus Folk, Fantasie und digitalem Feingefühl ist.
Es beginnt mit einem Flimmern, irgendwo zwischen Waldlichtung und Gaming-Interface. „RPG“, das neue Album von Me Lost Me alias Jayne Dent, ist keine gewöhnliche Veröffentlichung – es ist eine Portalöffnung. In elf Tracks (plus ein altes Volkslied) lädt sie uns ein, Alltag und Anderswelt, Natur und Elektronik, Erinnerung und Spiellust miteinander zu vermischen. Geboren aus der DIY-Szene von Newcastle, UK, veröffentlicht auf Upset The Rhythm, changiert das Album zwischen experimentalem Folk, Art Pop, Ambient, Hauntology und elektronischer Improvisation – und bleibt dabei immer zutiefst menschlich.
Die Opener-Tracks „Real World“ und „Eye Witness“ verankern uns sofort in der Idee: Das Reale und das Irreale sind keine Gegensätze. „Thousands of men, tumbling down“ – so beschreibt sie eine Clubszene wie aus einem digitalen Trip. Und das Cover? Eine Figur, halb Mensch, halb Baum, mit einem Synth in der Hand – ein modernes Fabelwesen. Der Baum: eine Eberesche, traditionell ein „traveller’s tree“, schützend und grenzüberschreitend – wie Dent selbst. Auf „The Oldest Trees Hold The Earth“ lässt sie gemeinsam mit Ditte Elly alte Bäume zu stillen Erzählern werden. „How long should I wait / before the moss grows?“ – eine der bewegendsten Zeilen des Albums, wie von Moos überzogen, still, aber voller Leben.
Dass „RPG“ mit „Science and Art“ endet, ist kein Zufall: „Not because we need it to last / just because we needed to make it“. Es ist ein Manifest für kreatives Schaffen als Selbstzweck, eine Hymne für alle, die Welten bauen – ob in Games, Geschichten oder Gesängen.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
