FRANKIE COSMOS bringt mit DIFFERENT TALKING eine neue Indie-Pop-Platte über Erinnerungen, Selbsterkenntnis und das Staunen über die kleinen Dinge, das sich in 17 kurzen Songs voller Witz, Traurigkeit und poetischer Beobachtung manifestiert.
Als Greta Kline alias Frankie Cosmos noch als New Yorker Teenager mit Lo-Fi-Demos auf Bandcamp durchstartete, wurde sie schnell zur Heldin der DIY-Szene. Zehn Jahre später, mit „Different Talking“, ihrer sechsten Platte, zeigt sich, wie tief ihre Musik gewachsen ist – nicht nur klanglich, sondern vor allem emotional. Entstanden ist das Album in einem abgelegenen Haus im Bundesstaat New York, zusammen mit ihrer festen Band – keine Studioproduzenten, keine große Inszenierung. Dafür: vier Menschen, die sich in den Songs aufeinander verlassen können.
Und das hört man. Von der flirrenden Zärtlichkeit in „Pressed Flower“ bis zur stoischen Selbstbeobachtung in „Bitch Heart“ zieht sich ein Faden durch das Album: das Wiedersehen mit dem eigenen jüngeren Ich. Auf dem Cover: ein Kind, das unbeirrt Salz auf seine Pommes streut – ernst, konzentriert, ein bisschen fremd. „I miss who I was / Only because I can’t go a day without touching my fucking telephone“, singt Kline später in genau diesem Tonfall. Eine Sehnsucht, die ohne Sentimentalität auskommt.
Die Songs bleiben kurz – keiner länger als drei Minuten – aber was sie erzählen, hallt nach. „One! Grey! Hair!“ lacht der Vergänglichkeit ins Gesicht, „Porcelain“ verwandelt gentrifizierte Stadtbilder in melancholische Miniaturen. Besonders stark: „Wonderland“, wo sie feststellt, „My wonderland keeps the score“, oder das finale „Pothole“, in dem sie angesichts des Sonnenuntergangs fragt: „How’d they get the pink light to come out like that?“
Frankie Cosmos bleibt sich treu – aber nicht stehen. Zwischen trockener Beobachtung und zarter Euphorie schafft sie ein Album, das ein ganzes Lebensgefühl einfängt: Erwachsenwerden, ohne das Staunen zu verlieren. „Different Talking“ ist keine Neuerfindung, sondern ein kluges Weitererzählen – von früher, für heute.
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