Thirty Seconds To Mars stammen aus dem sonnigen Kalifornien, bezeichnen Ihre Musik selbst Alternativ Metal, Emo, Hard Rock und Post Grunge, veröffentlichten vier EPs und drei Alben. Der neueste Streich nennt sich ‚ This Is War ‚ und ist zugleich eine Reinkanation aus den düsteren und verlorenen Ruinen von ‚ A Beautiful Lie ‚ im Jahr 2005. Dort ruhte man sich zu sehr auf den Lorbeeren vergangener Tage aus, machte es sich einfach, vertiefte sich in die gleiche Position und verlor den Mut die Berühmtheit mit neuen Ansätzen zu untermauern. Stattdessen konzentrierte sich die Band auf die gängigen Klischees, unerträgliche Offenbarungen und der dunklen Seite von Thirty Seconds To Mars. Schön und gut, aber wirklich überzeugen konnte das nun niemanden. Der Schatten machte sich über die Amerikaner breit, hüllte sie knappe fünf Jahre in einen milchigen Umhang und fast wäre es soweit passiert: Das Quartett hätte für alle Zeit im hoffnungslosen Dasein fristen müssen.
Aber Thirty Seconds To Mars kämpften sich zurück. Mit purer Willenstärke und dem unbändigen Glauben an sich selbst entstiegen Sie den lähmenden Kräften, zerbrachen das unsichtbare Band und treten nun mit breiter Brust an die Oberfläche. Sie strotzen nur so vor gerechter Empörung über das darbietende Geschehen auf Erden und erklären in rasantem Tempo diesem Spektakel den Krieg. Ob sich die Herren um Sänger Jared Leto ein wenig in Ihrem Vorhaben übernommen haben? Nein das steht hier keinesfalls zur Debatte und überhaupt sollte unser gesamtes Augenmerk auf die überragende Waffe von Thirty Seconds To Mars gelegt werden: ‚ This Is War ‚ mit heulendem Neo-Grunge, rebellischen wie lyrischen Ansagen, „From the right to the left, we will fight to the death“ und stumpfen Stadion Produktionen von Flood und Steve Lillywhite, findet man an allen Ecken herausstehende Anmerkungen und kleine Hinweise auf vage aufkeimende Konfliktsituationen.
Für einen Krieg, klingt die dritte Platte unheimlich sicher und bleibt aber zugleich ein undefinierbarer Ruf zu den Waffen. Beeindruckende Szenen offenbaren uns ohne Umscheife das Intro mit Kinderchören, sowie ein breitgefächertes Schlagzeug im zweiten Track ‚ Night Of The Hunter ‚ lässt es unvermeidlich erscheinen, mit dem Herz die kalte Luft einzusaugen und gleichmäßig die Füße im Takt durch schlammige Trampelpfade zu treten. Rache ist ein Wutanfall, der im Fall von Thirty Seconds To Mars am Besten in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Dazu gesellen sich so manche gruselige Einlagen, wenn Jared Textzeilen wie „I’ll fuck you like the Devil“ in das Mirko rotzt und zugleich die Aufmerksamkeitsspanne des Hörers in tausend kleine Teile zersplittert. Die Platte ruft den Hörer selbstverständlich nicht zum Krieg auf, sondern will das Gegenteil bewirken, die Zustände anprangern und das am Liebsten an einem verregneten Sonntag Nachmittag.
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