Mit REVERBEROTIC liefert ALISON GOLDFRAPP eine elektrisierende Ode an Ekstase, Fantasie und weibliche Unabhängigkeit – zwischen Synthpop, Körperkunst und Clubmagie.
Reverberotic. Allein das Wort kribbelt wie ein Basston in der Wirbelsäule. Für eine, die ihre Abende auf staubigen Studioböden und Neon-Clubfluren verbringt, ist dieser Song wie ein vertrautes Parfum – voll elektrischer Aufladung, voller Erinnerungen an nächtliche Improvisationen, wo der Körper denkt, bevor der Kopf begreift.
Alison Goldfrapp, einst die stilprägende Hälfte des ikonischen Duos Goldfrapp, scheint in ihrer neuen Soloära nur eines zu wollen: sich selbst gehören. Mit ihrer zweiten Auskopplung „Reverberotic“ aus dem kommenden Album „Flux“ (VÖ: 15. August, A.G. Records) zieht sie endgültig ihre eigenen Linien auf dem Dancefloor. Der Track, produziert mit dem schwedischen Pop-Fantasisten Stefan Storm (The Sound of Arrows), ist pure audiovisuelle Verführung – eine Einladung zur Transformation, zur Reibung zwischen Körper und Klang.
Wer genau hinsieht, erkennt auch im Albumcover (Fotografie: Mat Maitland) mehr als ein visuelles Rätsel. Zwei Figuren verschmelzen in dunklen Silhouetten, als würde die Künstlerin ihr altes Ich umarmen und gleichzeitig abschütteln. Der offene Rückenausschnitt? Vielleicht ein Fenster in das, was war – oder in das, was wir nicht sehen sollen. Und der Blick unter dem Schleier? Unmissverständlich: Sie weiß genau, was sie tut.
Die Zeile „Vibrating light / a supernatural ascent“ ist mehr als nur Text – sie ist Choreografie. Jeder Beat in „Reverberotic“ fühlt sich an wie eine Welle, auf der man reiten muss, mit nackten Füßen, offenen Poren und zitternden Schultern. Dazu flirren die Streicher von Davide Rossi wie Lichtreflexe im Spiegelkabinett – flüchtig, aber fesselnd.
Und genau darin liegt der Zauber: Goldfrapp flirtet nicht mit dem Pop – sie hypnotisiert ihn, formt ihn neu, macht ihn zu etwas Schillerndem, Bewegendem, Flüssigem. „Flux“ eben – Wandel als Dauerzustand.