Deerhoof – Noble And Godlike In Ruin

Kategorie: Albums, Experimental, Indie Rock

KLANGSTART: Mai 2025

Für eine Band, die scheinbar vom Scheitern lebt, ist es einfach erstaunlich, dass dieses amerikanisch-japanische Quartett nun sein 31-jähriges Bestehen feiert.

Das produktive Quartett von Deerhoof hat einen Großteil seiner Karriere damit verbracht, Schönheit in der Hässlichkeit zu finden: postapokalyptische Höhlenmalereien, ein Kinder stehlender Milchmann, muntere Noise-Pop-Klänge über Krähen und Enten und Satan – und noch mehr Satan. Ihre Platten bleiben derb und rau und sind frei von dem Anschein nüchterner Professionalität, der Bands in ihrem vierten Jahrzehnt des Bestehens oft anhaftet. „Noble and Godlike in Ruin“, entweder das 19. oder 20. Album der Noise-Rock-Gruppe (je nachdem, ob man die wenig beachtete Kuriosität „Dirt Pirate Creed“ von 1996 mitzählt), ist dies auf jeden Fall. Der ungewöhnliche Titel stammt von Mary Shelley’s Frankenstein, einer Inspirationsquelle. 

Schlagzeuger Greg Saunier beschreibt das Album als „unseren Low-Budget-DIY-Frankenstein: Eine sensible, verschmähte, intelligente, entmenschlichte Kreatur, die aus Menschen gemacht ist.“ Das Plattencover, eine zusammengestückelte Collage aus den Gesichtern der Bandmitglieder, spiegelt die Idee wider: ein Deerhoofstein, wenn man so will. Überwachung, Roboter und KI sind immer wieder Themen. Auf „Kingtoe“ singt Satomi Matsuzaki: „Ihr baut Maschinen und ich bin eine.“ Überall auf dem Album herrscht eine brillante Reibung zwischen dem Wilden und dem Computerisierten, da maschinenartige Pieptöne und repetitive Trommeln mit emotional intensivem, aus dem Bauch kommendem Heulen kontrastiert werden. 

Zwischen den Texten und den Samplings fühlt sich „Noble and Godlike in Ruin“ wie Indie-Rock aus einer dystopischen Science-Fiction an. Das Eintauchen in „Noble and Godlike in Ruin“ erinnert an John Peel’s Bemerkungen über The Fall: „Immer anders, immer gleich.“ Ein ähnliches Mantra gilt für Deerhoof, allerdings mit dem Zusatz, dass sie immer eine Freude sind, immer ein wunderbares Paradoxon.

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Cover von Deerhoofs Album „Noble and Godlike in Ruin“ – rauer Noise-Rock mit dystopischen Klängen

Deerhoof – Noble And Godlike In Ruin

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