Das neue Album UNKOWN WATERS von ANNA HAUSS dreht sich um das Ungewisse und um Beziehungen aller Art.
Es gibt Alben, die einen begleiten wie alte Freunde. Und dann gibt es jene, die eine Tür öffnen, hinter der das Unbekannte wartet – nicht furchteinflößend, sondern einladend, fast sanft. „Unknown Waters“, das neue Album von Anna Hauss, ist genau so ein Werk. Es erzählt von Übergängen, von Momenten, in denen wir uns zwischen dem Alten und dem Neuen befinden, noch zögernd, noch suchend. Und genau hier, in diesem Schwebezustand, entfaltet sich die wahre Magie der Musik.
Anna Hauss ist keine Unbekannte in der Welt der leisen, nachdenklichen Klänge. Die in Berlin geborene und in Leipzig ausgebildete Künstlerin hat sich durch ihre Arbeit mit Still In The Woods und Soloprojekte einen Namen gemacht, doch „Unknown Waters“ fühlt sich an, als käme sie hier erstmals wirklich bei sich selbst an. Es ist ein Album über das Loslassen – nicht als Verlust, sondern als Chance. Die Stücke fließen wie Strömungen eines sich wandelnden Ozeans.
„Cautious“ gleicht einer leisen Selbstvergewisserung: Können wir den Schritt ins Unbekannte wagen, wenn wir unsere Ängste als Teil von uns akzeptieren? In „When We Get to Know Each Other“ liegt die Schönheit des ersten tastenden Moments zwischen zwei Menschen, das fragile Gleichgewicht aus Nähe und Distanz. Kein Song drängt sich auf, keiner erhebt die Stimme unnötig – und doch spricht jeder mit Nachdruck. Musikalisch oszilliert das Album zwischen minimalistischer Akustik, sanften Jazz-Anleihen und einem Hauch elektronischer Weite.
Jedes Arrangement ist durchdacht, nie überladen, sondern gerade so, dass man die Stille zwischen den Tönen hören kann. Es ist Musik für die, die sich trauen, zwischen den Zeilen zu lesen – oder zwischen den Wellen des Lebens zu schwimmen. Warum also sollte man „Unknown Waters“ hören? Weil es ein Album ist, das einen nicht nur begleitet, sondern verändert. Weil es uns zeigt, dass das Ungewisse nicht unser Feind ist, sondern unser Lehrmeister.
Und weil Anna Hauss mit jeder Note daran erinnert, dass es nicht die Sicherheit ist, die uns wachsen lässt, sondern der Mut, den nächsten Schritt zu tun – auch wenn wir noch nicht wissen, wohin er uns führt.
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