TOKiMONSTA – Lune Rouge

Kategorie: Albums, Electronic, R&B

KLANGSTART: Oktober 2017

LUNE ROUGE entstand nach der Genesung von JENNIFER LEE, versucht aber nicht, ihre Krankheit direkt zu erzählen oder etwas so Dramatisches wie eine Neuerfindung von Klang oder Selbst zu postulieren. Vielmehr dient es als Bestätigung: Die Songs hier haben eine angenehm alltägliche Qualität.

Nachdem die Electronica- und Hip-Hop-Produzentin TOKiMONSTA in ihrem Privatleben zahlreiche Hürden überwunden hatte, konnte sie sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen und veröffentlicht nun ihr neues Studioalbum „Lune Rouge“. Ende 2015 wurde bei TOKiMONSTA eine schwere neurologische Erkrankung namens Moyamoya diagnostiziert. Nach der Diagnose unterzog sie sich zwei Gehirnoperationen und verlor im Laufe ihrer Genesung ihre Sprachfähigkeit und ihre lebenslange Leidenschaft, die Musik. Trotz dieses schweren Rückschlags fand TOKiMONSTA einen Weg zurück und nutzte die Strapazen als Antrieb für die Veröffentlichung eines absolut herausragenden Albums.

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„Lune Rouge“ ist ein sehr rhythmisches Album mit Einflüssen aus Genres wie House, R&B und Hip-Hop. Auf dem Album sind auch zahlreiche weitere Künstler vertreten, darunter die R&B-Sängerin Yuna und die Rapper Isaiah Rashad und Joey Purp. Obwohl das Album rhythmusbetont ist, verleiht die Mischung aus Einflüssen und Features dem Album eine große Vielseitigkeit. Mal klingt es nach Tropical House, mal nach Hip-Hop-Beats, mal nach souligem R&B. Das Album beginnt etwas ernst mit zwei cineastischen Tracks: seine wichtigste Anspielung auf den Kontext, in dem es geschrieben wurde. 

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„Lune“ baut ein Orchester aus schönen Streichern und Holzbläsern auf, bevor es sich entspannt und einer Post-Rock-Gitarrenlinie Platz macht; „Rouge“ greift diese Gitarre auf und führt einen vertrauteren Beat ein. Der Text skizziert etwas, das nie in den Fokus rückt: „I see the light/In your feeling“, singt sie. Das ist das emotionale Timbre von „Lune Rouge“: zwar aufgeladen, aber vage genug, damit wir eine Reihe von Gefühlen auf die Songs projizieren können. Das Downtempo-Stück „Estrange“ beendet das Album mit schwerem Bass und beruhigendem Gesang von IO Echo, der sich mit hoffnungsvollen Tönen verabschiedet. 

Es hält die Balance, die Lee die ganze Zeit über anstrebte, zwischen Schmerz und Frieden, Realität und Träumen fest. „Lune Rouge“ ist eine ambitionierte Zusammenstellung aller unterschiedlichen Instrumente des TOKiMONSTA-Repertoires und ein voller Erfolg.

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