ROSS ist ein respektables, aber nicht außergewöhnliches Album in DIANA ROSS’ Diskografie. Ihre stimmliche Präsenz bleibt beeindruckend, doch das Material erreicht selten die Höhen, die man von einer Künstlerin ihres Formats erwartet.
Diana Ross, die unbestrittene Königin der Motown-Ära, kehrt mit „Ross“ zurück, einem Album, das ihr Erbe zementieren und dennoch neue Wege beschreiten will. Veröffentlicht 1978, in einer Zeit, in der Disco den Ton angibt und Balladen oft die Herzen erobern, steht Ross an der Kreuzung dieser beiden Welten. Nach der kreativen Wucht von Alben wie „Baby It’s Me“ hatte Ross nun die Aufgabe, ihre Vielseitigkeit zu beweisen, doch Ross erweist sich als zwiespältiges Unterfangen – ambitioniert, aber nicht immer überzeugend.
Das Album eröffnet mit „Lovin’, Livin’ and Givin’“, einem funkigen Disco-Track, der Ross’ strahlende Stimme in den Mittelpunkt stellt. Der Song ist energiegeladen und catchy, aber er wirkt eher wie ein Produkt der Zeit als ein ikonischer Moment in Ross’ Katalog. „What You Gave Me“ ist eine Zusammenarbeit mit Ashford & Simpson, die eine klare Stärke des Albums darstellt. Der Song vereint leidenschaftlichen Gesang mit einer geschmeidigen Produktion, die Ross’ Fähigkeit zur emotionalen Interpretation hervorhebt.
Doch während Tracks wie dieser überzeugen, wirken andere wie „You Were the One“ unausgereift und wenig erinnerungswürdig. Die Ballade „Sorry Doesn’t Always Make It Right“ zeigt Ross in ihrer vertrauten Rolle als gefühlvolle Geschichtenerzählerin, erreicht aber nicht die emotionale Tiefe früherer Highlights ihrer Karriere. Dagegen sticht „To Love Again“ positiv hervor – ein Moment, in dem Ross’ warme, weiche Stimme wirklich glänzt.
Leider schien Motown darauf bedacht gewesen zu sein, sowohl den kommerziellen Erfolg von Disco als auch die Substanz ihrer Balladen fortzuführen, was das Album letztlich etwas unausgegoren wirken lässt. Ross’ unbestreitbares Talent schimmert auf „Ross“ immer wieder durch, doch das Album krankt an seiner Uneinheitlichkeit. Während einige Songs gut produziert und emotional aufgeladen sind, wirken andere wie Lückenfüller. Es fehlt ein klares künstlerisches Statement.
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