Das vielleicht Klügste an dem neuen Kinderalbum TUMBLE BEE von LAURA VEIRS ist, dass einige seiner Tracks nicht einmal Kinderlieder sind.
Für ihr neues Album recherchierte Laura Veirs die reiche Geschichte der amerikanischen Folkmusik nach Material, das sie interpretieren konnte, und warf ein weites Netz aus, um nicht nur Melodien aufzunehmen, die ausdrücklich für Kinder geschrieben wurden, sondern auch alle anderen Kompositionen, die ihrer Meinung nach vernünftig neben Titeln wie „Little Lap Dog Lullaby“ und “ King Kong Kitchie Kitchie Ki-Me-O“ klingen würden. Nach ihrem eigenen kürzlichen Einstieg in das Reich der Elternschaft (mit dem langjährigen Partner/Produzenten Tucker Martine) hat Veirs eine bezaubernde Sammlung rustikaler Melodien zusammengestellt, die sich an junge Kinder richten – und, ähnlich wie ein Pixar-Film, kann das auch von der Begleitpersonen sehr genossen werden. Trotz seiner oft unerschrockenen Unoriginalität (es enthält mehr als ein paar Cover), ist „Tumble Bee“ nicht nur ein lobenswertes Gedenken an Veirs’ ewige Liebe zu ihrem Nachwuchs, sondern auch eine gesunde Alternative für Eltern, die daran interessiert sind, ihre Kinder von Justin Bieber’s Tween-Traktor wegzuführen.
Am besten sind das traditionelle „Jack Can I Ride“, das quengelige „The Fox“ und Harry Belafonte’s „Jump Down Spin Around“, die mit hicksendem Rhythmus mithüpfen, aber kein Grund zum Aufstoßen sind. Ihre Interpretation von „Jamaican Farewell“ mit seinen dicken Streichern ist überraschend berührend, während ihr Duett mit Colin Meloy auf „Soldier’s Joy“ ein rein spaßiger Schenkelklopfer mit großartiger Geigenarbeit ist. „Trumblebee“ ist durchweg gut ausgeführt, aber es ist wahrscheinlich besser, diese „Lieder für Kinder“ zu nennen, denn der Folk-Pop hier ist sicherlich hell und eingängig genug, damit Kinder ihn genießen können, aber vielleicht zu subtil, als dass sie sich wirklich daran festhalten könnten. Am Ende ist es sowohl für die Eltern als auch für die Kinder ein Album, eine Möglichkeit, das Nickerchen für beide Seiten entspannend zu gestalten, was in Ordnung ist. Veirs wird Melodien, die Seeger und Guthrie geschrieben haben, sowie anderen traditionellen Melodien gerecht und übertreibt sie nie.
Ob nun also wirklich „für“ Kinder oder nicht, diese Platte gelingt dennoch auf jede erdenkliche Art und Weise, und Veirs Charme ist auf Schritt und Tritt zu spüren.
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